Datum: 14.04.2014

Bankgeschäfte und Kreditwesen

Ideen zur Schuldenprävention bei Jugendlichen

(c) Pexels CC0

Handy-Vertrag, Miete und Dispokredit: Überschuldung trifft bereits viele Jugendliche. Der „Schuldneratlas 2012“, eine Untersuchung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform, geht von 216.000 Schuldnern unter 20 Jahren aus. Umso wichtiger ist es, schon in jungen Jahren einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu trainieren. Das aktuelle Material der Woche bietet dazu viele Anregungen für den Schulunterricht mit dem Schwerpunkt Bankgeschäfte und Kreditwesen.

Das von der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein entwickelte Modul „Bankgeschäfte und Kreditwesen“ eignet sich für den Unter-richt mit Jugendlichen ab der 8. Klasse. Er ist Bestandteil einer umfassenderen Materialsammlung zur Prävention in der Schuldnerberatung. Unabhängige Bildungsexperten, die das Modul im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundes-verbands auf den inhaltlich-didaktischen Prüfstand gestellt haben, bewerten es mit „gut“.

Das können die Schülerinnen und Schüler lernen

Mit dem aktuellen Material der Woche können sich Jugendliche ab der Klasse 8 mit verschiedenen Aspekten rund um das Kreditwesen und Bankgeschäfte auseinandersetzen. Sie lernen zum Beispiel unterschiedliche Kreditarten kennen und erfahren, welche Voraussetzungen sie erfüllen müssen, um einen Kredit zu erhalten. Daneben setzen sie sich mit Kreditverträgen und deren Kosten auseinander und informieren sich über Bürgschaften und was sie bedeuten. Außerdem lernen die Schülerinnen und Schüler die Funktionen eines Girokontos kennen und was die Unterschiede zwischen einem Dauerauftrag, einer Überweisung und einer Last-schrift sind. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Mechanismen des Jugendmarketings von Geldinstituten.

Vorschläge für den Unterricht

Für die einzelnen Themenschwerpunkte des Moduls wurden Vorschläge für den Unterricht konzipiert. Die Jugendlichen können beispielsweise in einem Rollenspiel diskutieren, wie sie mit ihren Konsumwünschen umgehen und zum Schuldenmachen stehen oder erklären sich gegenseitig nach den Regeln des bekannten Tabu-Spiels (beschreibe einen Begriff, ohne ihn oder Teile von ihm zu verwenden) Grundbegriffe zum Thema Banken. Anhand eines Fallbeispiels rechnen sie aus, wie sich eine Kontoüberziehung über die Jahre auswirkt. In Tests zu den Themen Girokonto, Finanzdienstleistungen oder Bürgschaft können sie ihr zuvor erworbenes Wissen überprüfen. Außerdem nehmen sie die Werbeversprechen von Banken kritisch unter die Lupe.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das aktuelle Material der Woche gliedert sich wie die übrigen Module des Materialordners Schuldenprävention in drei Teile: einer Einführung (Grundlagen), den einzelnen Aufgaben für den Unterricht (Bausteine) und einer Sammlung von Info-Materialien. Die in den Modulen verarbeiteten Materialien wurden nach Angaben der Herausgeber zum größten Teil in der Praxis erprobt. Neben der Behandlung in Projektwochen eignet sich der Materialordner oder einzelne Module daraus zum Einsatz in den Fächern Wirtschaft, Mathematik, Verbraucherbildung sowie für den Unterricht in den Gesellschaftswissenschaften.