Datum: 22.04.2015

Bildung für den Klimaschutz: was gibt’s, was fehlt?

Workshop im Zuge der Berliner Energietage

(c) Pixabay CC0

Energiewende? Finde ich gut! Das sagen laut Greenpeace 92 Prozent der 15- bis 24-Jährigen. Wie (Berliner) Schulen diese hohe Zustimmung aufgreifen, was in Sachen „Klimabildung“ schon alles passiert und wo noch nachgelegt werden kann, diskutieren am 29. April Fachleute im Zuge der Berliner Energietage.  

„Ohne die Zustimmung Jugendlicher droht die Energiewende auf Dauer ins Leere zu laufen“, sagt Dr. Vera Fricke, Bildungsexpertin beim Verbraucherzentrale Bundesverband vzbv, die an dem Workshop mitwirken wird. Schließlich gehe es um ihre Zukunft. „Die lässt sich langfristig nicht über die Köpfe junger Menschen hinweg gestalten.“

Schulen, sagt Fricke, ständen deswegen nicht nur vor der Aufgabe, Jugendlichen das nötige Wissen rund um die Chancen einer nachhaltigen Energiezukunft zu vermitteln. Da gebe es auch schon viele gute Unterrichtsmaterialien, von denen der vzbv Dutzende in seinem Materialkompass für Lehrerinnen und Lehrer führe. 

Schulen sollten laut Fricke jungen Menschen neben der Wissensvermittlung auch Möglichkeiten zum Handeln eröffnen, mehr noch als heute. Denn es gebe außerhalb der Schulen zwar schon viele gute Projekte und Aktionen. Nur: „Häufig erreichen diese nur die ohnehin bereits Aktiven und Überzeugten.“ Wolle man auch den Rest bewegen, müsse man sich über neue Ansätze Gedanken machen.

Als gutes Beispiel nennt sie die ersten deutschen Verbraucherschulen. Deren Schülerinnen und Schüler lernen, selbstbestimmt und verantwortungsbewusst zu entscheiden, auch bei kniffligen Fragen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit. „Diese Modellschulen vermitteln Wissen aus dem Lebensalltag und befähigen ihre Schützlinge, das Gelernte praktisch anzuwenden“, so Fricke. Und das eben auch im Hinblick auf die Themen Energie und Klima.

Welche Wege darüber hinaus noch in Sachen „Klimabildung“ denk- und gangbar sind, darüber werden sich Fricke und weitere Fachleute in dem Workshop am 29.04. austauschen. Impulse beisteuern werden unter anderem Expertinnen und Experten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, der Umweltstiftung WWF sowie der Berliner Senatsverwaltung.

Die Berliner Energietage finden vom 27. bis 29. April im Berliner Ludwig Erhard Haus statt.