Datum: 15.09.2013

Versicherungsbetrug – ein Kavaliersdelikt?

Was Jugendliche wissen sollten

Traut man den Statistiken, hat sich Versicherungsbetrug längst zum Volkssport entwickelt. Bis zu 40 Prozent aller Schadensmeldungen gelten als fingiert. Wer darunter leidet, wie Versicherungsunternehmen darauf reagieren und warum die moralische Hemmschwelle zum Versicherungsbetrug oft so niedrig hängt, thematisiert das aktuelle Material der Woche.  Es will die wirtschaftsmoralische Urteilsfähigkeit Jugendlicher schärfen.

Herausgeber des Unterrichtsmaterials „Versicherungsbetrug – Volkssport ohne Nebenwirkungen“ ist das Projekt ethos, das sich der Entwicklung von Unterrichtseinheiten zur Wirtschafts- und Unternehmensethik verschrieben hat. Das vorliegende Material wurde für Schülerinnen und Schülern der Klassen 10 bis 13 konzipiert und von unabhängigen Bildungsexperten, die  der Verbraucherzentrale Bundesverband beauftragt hat, mit „sehr gut“ bewertet. 

Das sollen die Schülerinnen und Schüler lernen

Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 bis 13 lernen mit den vorliegenden Unterrichtsvorschlägen die grundlegende Funktionsweise von Versicherungen kennen. Sie erfahren, wie Versicherungsprämien kalkuliert werden, welche Folgen Versicherungsbetrug hat und wer dadurch geschädigt wird. Im weiteren Unterrichtsverlauf beschäftigen sie sich zudem mit strafrechtlich relevanten Vorschriften und den Anreizen und Maßnahmen, die die Assekuranzen Versicherungsbetrug entgegensetzen. Beleuchtet wird neben der Rolle des Versicherten und des Versicherungsunternehmens auch die des Versicherungsagenten, der zwischen diesen beiden Parteien steht. Ein zentrales Ziel des Unterrichtsvorschlags ist die Förderung der wirtschaftsmoralischen Urteilsfähigkeit Jugendlicher.

Der Unterrichtsverlauf

Zum Einstieg in den Unterricht dienen zwei unterschiedliche, fiktive Betrugsfälle. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich damit in Einzel- und Gruppenarbeit, in der sie einerseits die Anreize der Beteiligten analysieren, andererseits strafrechtliche Bestimmungen ermitteln. Anschließend nähern sie sich verschiedenen Aspekten des Themas mittels Brainstorming und beleuchten den Straftatbestand Versicherungsbetrug aus unterschiedlichen Perspektiven, zum Beispiel aus Sicht der Versicherten oder der Anteilseigner des Versicherungsunternehmens. Vorgesehen ist zudem eine Expertenbefragung zum Thema bei einer Assekuranz, zu dessen Vor- und Nachbereitung Zeit eingeplant werden sollte. Fragen, die dort geklärt werden könnten, entwickeln die Schülerinnen und Schüler gemeinsam im Unterrichtsverlauf. 

Methodisch-didaktisch Hinweise

Lehrkräfte finden in dem aktuellen Material der Woche ausführliche Hintergrundinformationen zum Thema, zum möglichen Unterrichtsverlauf sowie Hinweise zum Lehrplanbezug; außerdem elf kopierbare Arbeitsblätter mit detaillierten Aufgabenstellungen sowie Tipps zur Vorbereitung eines Praxiskontakts bei einem Versicherungsunternehmen. Ein Glossar hilft, Fachbegriffe aus der Versicherungswirtschaft zu verstehen. Eingesetzt werden kann das aktuelle Material der Woche unter anderem im fächerübergreifenden Unterricht, im Zuge von Projekttagen oder in den Fächern Arbeits-, Wirtschafts- oder Gesellschaftslehre.

Weitere Informationen