Datum: 25.11.2015

Digitale Bildung: Lehrkräfte wünschen stärkere Hilfestellung

Studie der Deutsche Telekom Stiftung

(c) pixabay.com - CC0

Wie ist es um die digitale Bildung an Deutschlands Schulen bestellt? Eine Studie der Deutsche Telekom Stiftung ist dieser Frage nachgegangen – und hat erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern aufgespürt. Nicht nur bei der Nutzung digitaler Medien im Unterricht. 

Schon die ist der Studie zufolge von Bundesland zu Bundesland höchst verschieden: Während 70 Prozent der Lehrkräfte in Bayern digitale Medien mindestens einmal wöchentlich im Unterricht nutzen, geben das in Brandenburg und Hessen weniger als ein Viertel der Befragten an. Nicht viel besser schneiden Nordrhein-Westfalen (36 Prozent) und Niedersachsen (40 Prozent) ab. Im bundesweiten Durchschnitt liegt diese Nutzungsquote bei gerade 48 Prozent. 

Ähnliche viele Lehrkräfte, nämlich rund 46 Prozent der Befragten, gaben an, dass ihre Schule über ein Medienkonzept verfüge – also zum Beispiel Vorgaben zu Zielen und Abläufen eines computergestützten Unterrichts. Auffällig: Lehrerinnen und Lehrer, an deren Schule es ein solches Konzept gibt, verfügen auch über mehr Zeit für die Vorbereitung ihres Unterrichts. In der Spitzengruppe liegen bei beiden Fragen Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz. In diesen Ländern geben die Medienkonzepte der Schulen auch einen zeitlichen Rahmen zur Vorbereitung des Unterrichts vor. 

Medieninitiativen, die Lehrkräfte Hilfestellung bei der Vermittlung digitaler Bildung geben, haben inzwischen alle Bundesländer auf den Weg gebracht. Mit rund 52 Prozent finden zwar mehr als die Hälfte der Befragten diese hilfreich. Rund 58 Prozent wünschen sich dennoch eine darüber hinausreichende und vielseitigere Unterstützung, vor allem mit Blick auf die konzeptionelle Verankerung digitaler Medien im Unterricht.

Bei der pädagogischen Unterstützung fällt das Ergebnis noch schlechter aus. Nur gut jede dritte Lehrkraft in Deutschland fühlt sich bei der Integration von Computern und Co in Lehr- und Lernprozesse ausreichend unterstützt. Den Wunsch, klarere Vorgaben zum digitalen Lernen auch in fachspezifischen Lehrplänen zu finden, hegen zwei Drittel der Befragten. Satte 82 Prozent sagen außerdem, es wäre gut, wenn schon die Universität besser auf den Einsatz von Computern im Unterricht vorbereite. 

Basis der Studie ist eine repräsentative Befragung von 1.250 Lehrkräften weiterführender Schulen aus allen 16 Bundesländern. Abgefragt wurden neben der Nutzung digitaler Medien im Unterricht und der Ausstattung und Konzepte der Schulen auch die Einstellungen der Lehrkräfte zum digitalen Lernen sowie Fragen zur Förderung der Kompetenzen und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler. Ergebnisse der internationalen Vergleichsstudie „International Computer and Information Literacy Study“ (ICILS) bezieht der Länderindikator mit ein.