Datum: 22.09.2014

Werbung erkennen, hinterfragen, verstehen

Tipps für den Unterricht

(c) pixabay.com - CC0

Wohl noch nie stand Jugendlichen so viel Geld zur Verfügung wie heute. Für die Werbeindustrie macht sie das zur interessanten Zielgruppe, deren Kaufkraft mit immer ausgefeilteren Strategien umkämpft wird. Welche Tricks die Werbewirtschaft dabei auffährt, ist Thema vieler Unterrichtsmaterialien. Gute Beispiele für den Unterricht in allen Altersstufen und verschiedenen Fächern führt der Materialkompass des Verbraucherzentrale Bundesverbandes vzbv. 

So schmeckt mir Werbung

Auf Entdeckungsreise in die Welt der Werbung können sich schon Grundschulkinder aufmachen, zum Beispiel mit dem knapp 90-seitigen Material „So schmeckt mir Werbung“ des aid infodienstes. Die gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen entwickelten Unterrichtsbausteine legen einen Schwerpunkt auf Lebensmittelwerbung und wurden bereits in der Praxis erprobt. Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 bis 6 lernen mit dem Material unter anderem, Werbung von Nicht-Werbung zu unterscheiden, wesentliche Elemente von Werbung zu identifizieren und objektive Informationen und Werbeversprechen zu trennen. Das im Materialkompass mit der Gesamtnote „sehr gut“ bewerte Material bietet Lehrerinnen und Lehrern neben Fachinformationen acht Vorschläge für den Unterrichtsverlauf sowie 19 kopierbare Arbeitsblätter. Es eignet sich für den Einsatz in den Fächern Deutsch oder Sachkunde und für den fächerübergreifenden Unterricht. 

Werbung und Verkaufstricks 

An Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 wendet sich der Titel „Werbung und Verkaufstricks – ‚Wenn ich nur aufhören könnt!’“, den das Österreichische Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz entwickelt hat. Das im Materialkompass ebenfalls mit „sehr gut“ bewertete Material leitet Jugendliche in zwei Schulstunden zur kritischen Auseinandersetzung mit den Zielen und Strategien der Werbewirtschaft an. Sie erarbeiten sich einen Überblick über die Funktionsweisen von Werbung und erfahren, warum sie selbst zu einer von Werbern begehrten Zielgruppe zählen. Außerdem lernen sie, ihr eigenes Kaufverhalten zu reflektieren und ihre Wünsche und finanziellen Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen. Insgesamt sechs Arbeitsblätter mit Übungen stehen dafür bereit. Über die Lernziele, benötigte Materialien, den Unterrichtsablauf und nötige Vorbereitungen informieren Lehrerblätter.  

Werbung und Konsum

Für den Unterricht mit Jugendlichen sowie für die Erwachsenenbildung eignet sich ebenfalls das Modul „Werbung und Konsum“ der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung in Schleswig-Holstein. Es ist Bestandteil des Materialordners „Prävention in der Schuldnerberatung“ und bietet insgesamt 15 verschiedene, variabel einsetzbare  Bausteine für den Unterricht sowie drei Vorschläge für zeitintensivere Projekte. Jugendliche können sich mit dem Material nicht nur mit Werbemechanismen und -strategien auseinandersetzen, sondern ebenso mit ihrem eigenen Konsumverhalten und den dahinterstehenden Wertvorstellungen. Das im Materialkompass mit „gut“ bewertete Modul führt Lehrkräfte mit einigen Hintergrundtexten in das Thema „Werbung und Konsum“ ein. Eine inhaltliche Verknüpfung mit weiteren Modulen des Materialordners  ist möglich, etwa zum Thema „Erste Wohnung“ oder zur Budgetplanung. 

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