Datum: 13.07.2015

„Wir machen Menschen fit für ihre täglichen Konsumentscheidungen“

Fünf Fragen an… Markus Bassenhorst, Leiter des Projekts „Verbraucherbildung - ein Leben lang“

(c) bench accounting - unsplash.com CC0 Public Domain

Verbraucherbildung – in Bayern gibt es die auch für Erwachsene. Rund 100 Kursleiterinnen und Kursleiter wurden dafür bis dato weitergebildet. Welche Themen sie selbst im Bildungsangebot haben und wie Erwachsene davon profitieren, weiß Markus Bassenhorst vom Bayerischen Volkshochschulverband. Fünf Fragen an den Leiter des Projekts „Verbraucherbildung ein Leben lang“.

1. Herr Bassenhorst: Verbraucherbildung für Erwachsene – weshalb ist sie überhaupt wichtig? 

Weil auch bei Erwachsenen mangelndes Wissen zu falschen Entscheidungen führen kann – bei der Altervorsorge, beim Abschluss von Versicherungen oder im täglichen Finanzmanagement. Oder schauen Sie auf das Internet und den Umgang mit persönlichen Daten: Da wird vieles preisgegeben, auch persönliches, ohne dass die Menschen sich Gedanken darüber machen, was mit ihren Daten eigentlich passiert. Da kann Verbraucherbildung auch Erwachsenen helfen. 

2. Wie sieht sie in Bayern aus, die Verbraucherbildung für Erwachsene? 

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und der Bayerische Volkshochschulverband haben über 100 Kursleiterinnen und Kursleiter für Verbraucherbildung qualifiziert. Sie verfügen über Fach- und Produktwissen, kennen die aktuellen Herausforderungen der Verbraucherarbeit und haben eigene Bildungskonzepte entwickelt, zu den Themen Finanzen, Versicherungen, Internet und Datensicherheit. Die bieten sie jetzt bayernweit an.

3. Wie unterscheidet sich das von schulischen Angeboten? 

Sie finden meist in der Freizeit statt, und da konkurriert die Verbraucherbildung mit vielen anderen Angeboten, gegen die sich behaupten muss. Das klappt, wenn ein Thema Relevanz hat, die jeweiligen Zielgruppen direkt angesprochen werden und sie einen einfachen inhaltlichen Zugang finden. Genau solche Formate haben unsere Trainerinnen und Trainer entwickelt. 

4. Was kann Verbraucherbildung für Erwachsene leisten, was nicht? 

Wir wollen den Menschen Grundlagen- und Orientierungswissen für ihre täglichen Konsumentscheidungen an die Hand geben. Was wir nicht leisten können, sind individuelle Beratungen zu spezifischen Problemen. Es kann auch nicht darum gehen, nur vor Gefahren zu warnen. Ziel unserer Arbeit ist die Sensibilisierung, Aufklärung und die Stärkung der Verbraucherkompetenzen. 

5. Was wünschen Sie sich für die Zukunft?  

Aktuell erproben wir lokale Stützpunkte für Verbraucherbildung an Bildungseinrichtungen, die entsprechende „präventive“ Bildungsangebote sichtbar machen. Unterstützer, die uns helfen, auch Menschen zu erreichen, die entsprechende Bildungsangebote eher selten wahrnehmen, können wir gut gebrauchen. Die Erfahrungen, die wir mit den ersten Pilot-Stützpunkten an zwei Volkshochschulen sammeln konnten, zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.