Ideen gibt es viele, wie Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in Deutschland umgesetzt werden kann. Der Agendakongress vom 27. bis 28. November in Berlin gab Jugendlichen die Möglichkeit, von ihren Vorstellungen zu berichten. Außerdem wurden 29 Lernorte, 28 Netzwerke und sechs Kommunen ausgezeichnet.
Unter dem Hashtag #Agendakongress konnte man in den vergangenen Tagen bei Twitter viele Statements zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung lesen. Zum Beispiel wurde Bundesbildungsministerin Johanna Wanka zitiert: „Nachhaltigkeit beginnt in den Köpfen – und zwar in allen Köpfen. Wir brauche BNE nicht als Randthema.“ Und UNESCO Deutschland twitterte: „Nachhaltigkeit soll in Schule nicht zusätzliche Aufgabe sein, sondern anknüpfen an das was ohnehin Thema ist.“
Einmal im Jahr veranstaltet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den sogenannten Agendakongress, eine bundesweite Veranstaltung als Forum für fachliche Diskussionen und neue Ideen zum Thema BNE. Der Kongress ist zentraler Bestandteil der nationalen Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung. Er richtet sich an Akteure und Initiativen, die BNE in die Praxis umsetzen und sich über Ideen austauschen wollen.
Jugendliche stellen ihre Ideen vor
Eines wurde ganz deutlich während dieser zwei Tage: Das Thema Nachhaltigkeit berührt vor allem Jugendliche. Der Schutz der Umwelt, globale Gerechtigkeit und ein zukunftsorientiertes Wirtschaften sind Themen, die viele junge Menschen bewegen – weshalb diese jungen Menschen bei der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans BNE auch einbezogen werden. Das „Youpan“, das Jugend-Panel für Nachhaltigkeit arbeitet beispielsweise als ständiges Jugendgremium in den Fachforen zum Thema BNE mit.
Vom 15. bis 18. September 2017 fand außerdem die Jugendkonferenz „Youcon“ statt. Die Ideen zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung, die dort im Rahmen von Workshops, Vorträgen und Diskussionen zur Sprache kamen, wurden während des Agendakongresses wiederum aufgegriffen. Vor über 300 Teilnehmenden präsentierten die Mitglieder des „Youpan“ zusammen mit anderen jungen Engagierten ein dynamisches Bühnenprogramm. Sie zeigten, welche Visionen sie von der Zukunft haben und wie sie sich selbst für eine nachhaltige Bildung einsetzen.
Ausgezeichnete Initiativen und Netzwerke
Am ersten Kongress-Abend zeichneten das BMBF und die Deutsche UNESCO Kommission insgesamt 29 Lernorte, 28 Netzwerke und sechs Kommunen für ihr vorbildhaftes BNE-Engagement aus. Sie leisten laut Organisatoren als Vorreiter einen beispielhaften Beitrag zur Umsetzung des Agendaprogramms. Ausgezeichnet wurden beispielsweise Kitas, in denen Kinder lernen, wie wichtig fairer Handel ist, das Ökoprojekt „MobilSpiel e.V.“, das mit Kindern, Jugendlichen und Familien im Bereich der Umweltbildung arbeitet oder das Globale Klassenzimmer im Eine-Welt-Zentrum Heidelberg, dass es laut Jury schafft, „Kinder und Jugendliche in lebendiger Auseinandersetzung auf problematische und komplexe Themen der Einen Welt aufmerksam zu machen“ – um nur einige Beispiele zu nennen.