Eine ausgewogene Ernährung ist nicht für alle Kinder und Jugendlichen selbstverständlich. Verbraucherbildung kann das ändern.
Bei der Vermittlung von Gesundheits- und Ernährungskompetenz geht es jedoch nicht nur um die Frage, wie viel Obst und Gemüse man essen sollte. Die Auseinandersetzung mit Lebensmitteln – ihrer Herkunft, Qualität und Kennzeichnung – gehört ebenso dazu wie der nachhaltige Anbau von Nahrungsmitteln oder die Auseinandersetzung mit Werbestrategien der Lebensmittelbranche. Typische Frage für den Unterricht lauten: Worauf muss ich achten, um mich bewusst zu ernähren und was hat das mit meiner Gesundheitzu tun? Kann ich auch mit wenig Geld und Zeit gesund kochen? Wie wirkt sich mein Handeln auf Gesellschaft und Klima aus?
Aktuelles zum Thema Ernährung
Quelle: Robert Kneschke (Adobe Stovk)
11.5.2023 16.30 - 18 Uhr
Onlinefortbildung zum "KlimaFrühstück"
Sie interessieren sich dafür, wie sich Ernährungsbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung kombinieren lassen? Im Rahmen von (Online-)Fortbildungen für Lehrkräfte stellt die Verbraucherzentrale Hessen das Material "KlimaFrühstück" und den zugehörigen Workshop vor.
Sie interessieren sich dafür, wie sich Ernährungsbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung kombinieren lassen? Im Rahmen von (Online-)Fortbildungen für Lehrkräfte stellt die Verbraucherzentrale Hessen das Material "KlimaFrühstück" und den zugehörigen Workshop vor.
Gesundheitskompetenz soll Menschen befähigen, informierte Entscheidungen rund um ihre Gesundheit zu treffen. Im Zuge der schulischen Gesundheitsförderung können Begegnungsprojekte helfen, über psychische Erkrankungen zu sprechen.
Verbraucherchecker: Start der Peer-Scout-Ausbildungen
Viele Verbraucherthemen sind für Jugendliche von besonderer Bedeutung. In den jetzt gestarteten Peer-Scout-Ausbildungen der Verbraucherchecker reflektieren sie ihre Rolle als Verbraucher:innen – und geben ihr Wissen später selber weiter.
Ernährungsbildung – „ein Kampf David gegen Goliath“
Gesundes Ernährungsverhalten ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie etwa der Medienbildung. Ulrike Johannsen, Professorin für Ernährung und Verbraucherbildung, empfiehlt Schulen daher, die Förderung entsprechend vielfältig anzugehen.
Professorin Uta Klusmann forscht zum Thema Gesundheit im Lehrerberuf. Im Interview spricht sie über Belastungen im Schulalltag und erklärt, wie Schulen die Gesundheitskompetenz und das Wohlbefinden ihrer Lehrkräfte fördern können.
Das Unterrichtsmodul "Die Wege des Apfels" für die Klassen 4 bis 6 stellt unterschiedliche Wertschöpfungsketten des Apfels gegenüber und thematisiert die jeweiligen klimatischen Auswirkungen. Darüber hinaus lernen Schüler:innen die Bedeutung des Saisonkalenders kennen und entwickeln eigene Handlungsmöglichkeiten für eine klimagerechte Ernährung.
Unterrichtseinheit zur Auseinandersetzung mit Werbung als Einflussfaktor auf Essgewohnheiten und Esskultur für die Klassenstufe 7. Die Schülerinnen und Schüler überprüfen durch die praktische Zubereitung eines Fertigprodukts die beworbenen Eigenschaften kritisch.
Das "Praxisbuch Zukunftsesser" richtet sich an Lehrkräfte von weiterführenden Schulen sowie an Multiplikator:innen. Es enthält ein umfassendes Bildungsangebot rund um das Thema klimafreundliche Ernährung für den Unterricht und Schulalltag.
Das Themenfeld Ernährung im Kontext der Verbraucherbildung
Was ist Verbraucherbildung?
Verbraucherbildung meint vor allem zwei Dinge: Alltagswissen und Orientierungswissen. Sie hat das Ziel, aufzuklären und Bewusstsein zu schaffen – für eine selbstbestimmte, verantwortungsvolle und gesundheitsförderliche Lebensführung. Verbraucherbildung ist ein lebenslanger Lernprozess und befähigt Menschen, ob jung oder alt, als Verbraucherinnen und Verbraucher verantwortungsbewusst zu handeln und sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Je früher die Fertigkeiten für einen reflektierten Konsum entwickelt werden, desto selbstverständlicher werden sie schon bei jungen Konsumentinnen und Konsumenten im alltäglichen Handeln verankert sein. Desto einfacher wird es für Kinder und Jugendliche, den steigenden Anforderungen in einer zunehmend globalen, vernetzten und komplexen Welt der Waren und Dienstleistungen gerecht zu werden.
Lebensmittel und ihre Herkunft, Qualität, Kennzeichnung, Wertschätzung und Konsum, Werbestrategien der Lebensmittelbranche sowie Fragen zu gesunder Lebensführung
Klar, den meisten Kindern schmeckt der Schokoriegel in der Schulpause besser als Obst oder Gemüse – und ist zudem häufig einfacher zu besorgen. Gleiches gilt für zuckerhaltige Softdrinks. Für viele Jugendliche ist es außerdem einfacher, sich nach der Schule schnell Nudeln mit Fertigsauce zu machen, als frisch zu kochen. Es ist also nicht verwunderlich, dass Ernährungsstudien immer wieder darauf hinweisen, dass Schülerinnen und Schüler zunehmend den Bezug zu gutem Essen und frischen Lebensmitteln verlieren – sei es aufgrund von fehlendem Wissen oder aus mangelndem Interesse. Zugleich steigt die Lebensmittelverschwendung: Allein in Privathaushalten werfen Menschen durchschnittlich 85,2 Kilogramm Essen im Jahr weg. Ein Großteil dieser Lebensmittelabfälle wäre vermeidbar.
In Anbetracht dieser Entwicklungen ist es ein wichtiges Ziel der schulischen Verbraucherbildung, den Kindern und Jugendlichen eine verantwortungsbewusste und gesundheitsförderliche Ernährung nahe zu bringen. Die Schülerinnen und Schüler sollen dafür sesibilisiert werwden, welche Folgen ihr Konsum hat und wie sich ihre Ernährungsentscheidungen konkret auswirken – auf sie selbst, ihre Gesundheit sowie die Umwelt.
Umsetzung im Lernraum Schule
Hilfreich für die Lehrenden ist dabei, dass der Schulalltag zahlreiche Anknüpfungspunkte bietet, um das Thema Ernährung und gesunde Lebensführung theoretisch und praktisch aufzugreifen – im Unterricht, beim Thema Schulverpflegung, beim gemeinsamen Klassenfrühstück oder auch in der bewegten Pause. Darüber hinaus kann das Themenfeld durch die Einbindung außerschulischer Lernorte ergänzt werden, wie die KMK in ihrem Beschluss „Verbraucherbildung an Schulen“ aus dem Jahr 2013 empfiehlt. Dazu bieten sich beispielsweise Supermärkte, Bauernhöfe, Bäckereien und vieles mehr an.
Im Unterricht selbst können verschiedene Aspekte bearbeitet werden: Das bewusste Einkaufen inklusive dem Bewerten von Nährwertangaben und verschiedenen Gütesiegeln, die Frage nach dem Einfluss der Werbung auf unser Kaufverhalten sowie die Analyse der Herstellung von Lebensmitteln. Auch gemeinsame Bewegung oder die gemeinsame Zubereitung von Speisen kann Teil der Gesundheits- und Ernährungsbildung sein. Am Ende sollen die Kinder und Jugendlichen in der Lage sein, eigenverantwortlich zu erkennen, welche Folgen ihr Lebensmittelkonsum für sie selbst und die Gesellschaft hat.
Warum sollten wir unser Essverhalten hinterfragen?
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Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin e.V.
Essen und Trinken im Ganztag gemeinsam mit Schülern gestalten, das setzt fächerübergreifende (Verbraucher)-Bildung voraus – alle Schulen sollten Verbraucherschulen werden!
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