Nachhaltiges Reisen und klimagesunde Ernährung waren nur zwei der Themen, mit denen sich die jungen Menschen der Jugendverbraucher:innenwelt auseinandergesetzt haben. Dazu eingeladen hat der Jugend-Verbraucher-Dialog, ein vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördertes und von der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland (IJAB) umgesetztes Projekt. Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet kamen in Berlin zusammen, setzten sich in verschiedenen Workshops ein ganzes Wochenende lang mit Verbraucherschutz auseinander und traten selbst kreativ in Aktion: Aufgeteilt in Kleingruppen entwickelten die engagierten Jugendlichen Prototypen, um Verbraucherinformation insbesondere für junge Menschen zugänglich zu machen. Das Highlight: Drei ausgewählte Gruppen durften ihre Ergebnisse der Staatssekretärin Dr. Christiane Rohleder in der am Montag folgenden Pressekonferenz im BMUV vorstellen.
Wie kann ein jugendgerechter Verbraucherschutz aussehen? Dieser Frage widmeten sich die Teilnehmenden in verschiedenen Workshops mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Cybersicherheit, Second Hand, Greenwashing – die Themen zeigen die gesamte Bandbreite des Verbraucherschutzes. Auch die Verbraucherchecker des vzbv boten zwei Workshops an. Mit „Lass dich nicht täuschen: Siegel und Kennzeichnungen auf Lebensmitteln“ sowie „Das schnelle Geld oder schnelle Pleite: Finanzberatung auf Social Media“ wurden zwei Themen aufgegriffen, die auch Bestandteil der Peer-Scout-Ausbildung sind, für die sich interessierte (Lern-)Gruppen kostenlos anmelden können.
In beiden Workshops, aber auch über die gesamte Veranstaltung hinweg, zeigte sich, wie wichtig das Thema Verbraucherschutz für junge Menschen ist. Die Jugendlichen brachten sich engagiert ein und entwickelten mithilfe des Design-Thinking-Ansatzes eigene kreative Lösungsansätze. Trotz dieses ausgeprägten Engagements fehlt es im Alltag der Jugendlichen aber an umfassenden Angeboten der Verbraucherbildung. Dörte Adam-Gutsch, Bildungsreferentin der Verbraucherchecker, leitete den Workshop zur Finanzberatung auf Social Media und führt aus: „Die Teilnehmenden haben großes Interesse an Verbraucherthemen, auch am Thema Finanzen. Sie wissen sehr genau, wie wichtig es für sie ist, sich damit auszukennen. Ihnen fehlen jedoch Informationen, um sich damit auseinanderzusetzen. In der Schule wird es nicht behandelt.“
Projekte wie der Jugend-Verbraucher-Dialog, der mit der Jugendverbraucher:innenwelt seinen Abschluss feierte, oder die Verbraucherchecker engagieren sich dafür, dass Jugendliche zu reflektierten Verbraucher:innen werden und wollen das Thema Verbraucherschutz unter Jugendlichen in die Breite tragen. Eine andere Dimension ist das politische Engagement. In der Pressekonferenz im BMUV, die den Abschluss der Jugendverbraucher:innenwelt markierte, präsentierten ausgewählte Teilnehmende ihre Ergebnisse nicht nur, sondern diskutierten auch mit Staatssekretärin Rohleder. Sie lobte den Austausch mit den Jugendlichen und verwies auf ihre Aktivitäten, deren Sichtweise und Vorstellungen eines jugendgerechten Verbraucherschutzes in den politischen Diskurs einzubringen.
Auch Vera Fricke, Teamleiterin Verbraucherbildung des vzbv, war auf dem Podium und bewertete die präsentierten Prototypen. Sowohl Staatssekretärin Rohleder als auch Vera Fricke zeigten sich begeistert von den Ergebnissen und der gezeigten Kreativität der Jugendlichen. Präsentiert wurde unter anderem das Konzept zu einer App, die Informationen zu Preissteigerungen, Produktmengen oder Veränderung von Inhaltsstoffen für Lebensmittel direkt im Supermarkt bietet. Aber auch eine zielgruppengerechte animierte Serie für Youtube und den Unterricht zu Internetsicherheit sowie ein Siegel für Elektronikprodukte wurden vorgestellt.
Eine weitere kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Verbraucherschutz war der Rap von Teilnehmer Kumaran. Er ist auch in der Aufzeichnung der Pressekonferenz enthalten, die hier angeschaut werden kann.