Wie ist es in Deutschland um die Förderung der Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen bestellt? Dieser Frage sind Forscher auf den Grund gegangen. Jetzt haben sie ihre Bestandaufnahme vorgelegt. Sie fordern, Medienpädagogik zum verpflichtenden Teil des Unterrichts zu machen.
Denn laut dem Mitte Juli veröffentlichten Bericht kann in Deutschland noch nicht garantiert werden, dass jedes Kind in den Genuss einer altersgerechten Förderung in Sachen Medienkompetenz kommt. Zu diesem Schluss kommt die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), die die Bestandsaufnahme zur Medienkompetenzförderung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellt hat.
Medienkompetenz werde von Politik und Gesellschaft als relevantes Ziel gesehen, sagt die GMK-Vorsitzende Ida Pöttinger. „Bund, Länder, Kommunen sowie Kirchen, Verbände und Vereine haben bereits zahlreiche Projekte unterstützt und erarbeitet.“ Dem Bericht zufolge haben sich auch viele Schulen auf den Weg gemacht, Medien und Medienkompetenzvermittlung in ihre Bildungskonzepte zu integrieren.
Nachholbedarf sehen die Forscher indes bei der Professionalisierung der Medienpädagogik in Bildung und Ausbildung. Ihre Vermittlung müsse noch in der gesamten Bildungskette verankert werden – von der Früherziehung bis in die Schulen. Dort sollte Medienpädagogik verpflichtender Teil des Unterrichts in allen Jahrgangsstufen werden, flankiert von einem kontinuierlichen Fortbildungsangebot für Pädagoginnen und Pädagogen,
GMK-Vorsitzende Pöttinger sagt, Medienkompetenz sei zentral für Kinder und Jugendliche. Sie entscheide mit darüber, ob sie an der Gesellschaft teilhaben könnten. Beliebigkeit und Zufälligkeit gelte es daher vor dem Hintergrund von Chancengleichheit zu verhindern. Jedes Kind und jeder Jugendliche, sagt Pöttinger, habe Anspruch auf umfassende Medienbildung.