Ohne Wikipedia geht’s nicht mehr: Ob Hausaufgaben, Referate oder Klausurvorbereitung – die freie Online-Enzyklopädie bietet zu fast jedem Thema Informationen. Bei Recherchen wird sie neben Suchmaschinen wie Google oder Bing gerne zu Rate gezogen. Ob die so gefundenen Informationen aber wirklich etwas taugen, erschließt sich erst auf dem zweiten Blick. Wie Schülerinnen und Schüler bei der kritischen Überprüfung ihrer Online-Fundstellen vorgehen können, zeigt das aktuelle Material der Woche.
Das trägt den Titel „Googelnde Wikipedianer? Informationen im Netz suchen, finden und bewerten“ und wurde von der Stiftung Medienpädagogik Bayern herausgegeben. Es eignet sich für eine Doppelstunde und ist ein Bestandteil des Medienführerschein Bayerns. Unabhängige Bildungsexperten, die das Lernmodul im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands auf den inhaltlich-didaktischen Prüfstand gestellt haben, bewerten es mit „gut“.
Das sollen Schülerinnen und Schüler lernen
Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 5 lernen mit der Unterrichtseinheit Informationen im Internet leichter zu finden und kritisch zu bewerten. Sie werfen dazu einen Blick auf die Arbeitsweise gängiger Suchmaschinen sowie des Online-Lexikons Wikipedia und hinterfragen deren Vor- und Nachteile. Bei einer eigenständigen Internet-Recherche testen sie dazu verschiedene Suchmaschinen und reflektieren den Informationsgehalt der gefundenen Suchergebnisse. Außerdem diskutieren die Schülerinnen und Schüler Grundlagen der Quellenanalyse und üben diese an einem konkreten Recherche-Beispiel im Internet.
Der Unterrichtsverlauf
Zum Einstieg in die Doppelstunde geht es zunächst um Internet-Suchmaschinen. Die Schülerinnen und Schüler lernen Suchanfragen zu spezifizieren, den Informationsgehalt der jeweiligen Suchergebnisse zu bewerten und Werbung in den Trefferlisten ausfindig zu machen. Außerdem erfahren sie, welche Daten sie bei einer Online-Suche von sich preisgeben. Im Anschluss nehmen sie das Online-Lexikon Wikipedia unter die Lupe. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit dessen Arbeitsweise, diskutieren in diesem Zuge die Glaubwürdigkeit von Internetquellen und lernen, diese kritisch zu hinterfragen. In der letzten Unterrichtsphase stehen Grundlagen der Quellenanalyse auf dem Lehrplan: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich hier unter anderem mit Merkmalen auseinander, die sie bei der Beurteilung der Glaubwürdigkeit von Internetseiten unterstützen können.
Methodisch-didaktische Hinweise
Das 35 Seiten starke Lernmodul bietet Lehrerinnen und Lehrern eine ausführliche Einführung in die Arbeitsweise von Suchmaschinen und des Online-Lexikons Wikipedia. Zur Stundengestaltung stehen sieben kopierbare Arbeitsblätter sowie eine Reihe von Tafelbildern zur Verfügung. Die verfolgten Lernziele und der Ablauf des Unterrichts werden übersichtlich dargestellt. Als Methoden kommen vor allem Unterrichtsgespräche sowie Einzel- und Gruppenarbeiten zum Einsatz. Inhaltlich orientiert sich die Unterrichtseinheit am Lehrplan bayerischer Schulen der Klassenstufen 6 und 7. Eingesetzt werden kann es unter anderem in den Fächern Deutsch, Informatik, Sachkunde oder Verbraucherbildung.