Datum: 11.08.2013

Inszenierungen von Castingshows im Unterricht aufdecken

Coole Superstars

(c) Oscar Keys - unsplash.com CC0 Public Domain

Unter Jugendlichen zählen Castingshows zu den beliebtesten Fernsehsendungen. Ein Grund für den Erfolg liegt in der Inszenierung der Shows, die oft wie Dokumentationen daherkommen und den Unterschied zwischen Realität und Fiktion verwischen. Mit dem aktuellen Material der Woche – der Unterrichtseinheit „Coole Superstars“ – lernen Schülerinnen und Schüler, diese Inszenierungen und deren Wirkungen zu analysieren, zu erkennen und zu bewerten.

Das von der Stiftung Medienpädagogik Bayern herausgegebene Unterrichtsmaterial ist für den Einsatz in den Klassen 5 bis 8 geeignet und wurde für eine Doppelstunde konzipiert. In der können die Jugendlichen  nach den Gründen für die Faszination dieser Shows suchen und auch einen Blick hinter deren Kulissen werfen. Vom Verbraucherzentrale Bundesverband beauftragte Bildungsexperten bewerten Aufbau und Inhalt des Materials mit „gut“.

Das lernen Schülerinnen und Schüler

Die Unterrichtseinheit „Coole Superstars“ bietet Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, sich mit ihren eigenen Sehgewohnheiten von Castingshows auseinanderzusetzen und die Art und Weise zu hinterfragen, wie diese inszeniert werden. Sie  lernen unter anderem, wie TV-Macher die Wahrnehmung ihres Publikums manipulieren und die den Fernsehshows zugrundeliegenden Dramaturgien neue Wirklich-keiten schaffen. Außerdem reflektieren die Jugendlichen die psychologischen Folgen für die Beteiligten an diesen Formaten und mögliche ethische Konsequenzen.

Ablauf der Unterrichtseinheit

Ausgehend von ihren eigenen Seherfahrungen, beschreiben die Schülerinnen und Schüler zunächst die Bedeutung, die Castingformate für sie selbst haben. Anschließend stehen die Inszenierungstechniken dieser Shows im Mittelpunkt: Um die aufzudecken, schlüpfen die Jugendlichen in die Rolle der Moderatorinnen oder Moderatoren, erproben, wie sie durch Körperhaltung, Betonungen, Wiederholungen und Pausen Spannung erzeugen und zugleich die emotionale Haltung der Zuschauerinnen und Zuschauer beeinflussen können. Zum Abschluss der Doppelstunde gewichten die Schülerinnen und Schüler Eigenschaften, die sie von den Kandidatinnen und Kandidaten der Shows erwarten, nach vorgegebenen Kriterien. Diese stellen sie den vermuteten Erwartungen der Produzenten gegenüber. Lehrkräfte, die das Thema Castingshows ausführlicher behandeln möchten, finden zudem einen Vorschlag für ein Vertiefungsprojekt, das sich vor allem auf die Rolle der Werbung in diesen Sendungen konzentriert.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das aktuelle Material der Woche steht zum kostenlosen Herunterladen bereit und enthält neben einem Ablaufplan und einer Übersicht der Lernziele insgesamt acht kopierfähige Arbeitsblätter; daneben Tafelbilder sowie Hintergrundinformationen zur Vorbereitung einer Doppelstunde. Geeignet sind die Unterrichtsvorschläge unter anderem für den Einsatz in den Fächern Deutsch, Kunst oder Ethik an Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien. Vermittelt werden die Inhalte über Unterrichtsgespräche, in Einzel- und Gruppenarbeit, durch Partnerinterviews oder Präsentationen der Schülerinnen und Schüler.

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