Datum: 17.02.2016

Kinder wollen mehr Mitbestimmung in Schule

Kinderreport 2016 des Deutschen Kinderhilfswerkes

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Quelle: (c) klimkin - pixabay - CC0 Public Domain

Kinder und Jugendliche wollen in Sachen Schule und Bildung gerne mehr mitreden. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW). Die befragten Kinder und Jugendlichen machen darin auch deutlich, dass sie in mangelnder Schulbildung einen Grund für Kinderarmut sehen.

Das belegt der Ende Januar veröffentlichte Kinderreport 2016, für den das Deutsche Kinderhilfswerk 589 Kinder und Jugendliche sowie 542 Erwachsene befragen ließ. Der Aussage, dass von Armut betroffene Kinder weniger Chancen auf einen guten Bildungsabschluss haben und sich Armut dadurch fortsetzt, stimmen 89 Prozent der Erwachsenen und 84 der unter 18-Jährigen zu.

Eine große Mehrheit der interviewten Erwachsenen spricht sich in dem Bericht für umfangreiche Reformen im Bildungssystem aus, um von Armut betroffenen Kindern mehr Chancen zu bieten. 93 Prozent der Befragten meinen, dass dafür ein einheitliches Bildungssystem ohne deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern „sehr wichtig“ oder „wichtig“ sei. Mehr Lehrerinnen und Lehrer wollen 95 Prozent, aktuelles und besseres Lehrmaterial 92 Prozent. 

Der aktuelle Kinderreport widmet sich zudem dem Thema Kinderrechte und dokumentiert, dass sich die befragten 10- bis 17-Jährigen mehr Mitbestimmung wünschen. An erster Stelle in der Schule, wie 95 Prozent der Interviewten angeben. An zweiter Stelle folgt die Familie mit 93 Prozent der Stimmen. Knapp drei Viertel wollen zudem in ihrer Stadt oder Gemeinde mehr mitzureden haben.  

Das DKHW fordert, entsprechende Formen der Beteiligung flächendeckend für Kindertageseinrichtungen und Schulen einzuführen oder auszubauen. „Dies kann nur gelingen, wenn pädagogischen Fachkräften durch einen besseren Betreuungsschlüssel genügend Ressourcen für Beteiligungsarbeit zur Verfügung stehen“, so der Verband. Außerdem müsse die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen verbindlich in die Ausbildungscurricula aufgenommen werden.