Wer nichts zu verbergen hat, muss seine Daten auch nicht schützen. Dass diese Einstellung schnell nach hinten losgehen kann, können Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 7 mit dem aktuellen Material der Woche lernen. In einem Rollenspiel nehmen sie fiktive Chat-Protokolle unter die Lupe, die an sich harmlos sind, aber dennoch viele personenbezogene Informationen preisgeben.
Das „PRISM-Rollenspiel zum Datenschutz“ wurde von den Machern der Website „Der Lehrerfreund“ vor dem Hintergrund der NSA-Abhöraffäre entwickelt und führt den Schülerinnen und Schüler anhand konkreter Beispiele Sinn und Zweck des Schutzes der eigenen personenbezogenen Daten vor Augen. Unabhängige Bildungsexperten, die das Rollenspiel im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands begutachtet haben, bewerten es mit der Note „gut“.
Die Grundidee des Rollenspiels
Mit dem aktuellen Material der Woche erstellen Schülerinnen und Schüler anhand einer fiktiven Sammlung von Chatprotokollen Profile von drei Freunden, die sie selbst nicht kennen. Die Chatprotokolle, die ohne das Wissen der Freunde ins Netz gelangt sind, drehen sich meist um Belanglosigkeiten. Da die Freunde alle ziemlich einzigartige Namen haben, tauchen die Protokolle schnell auf, sucht man nach diesen Namen im Internet. Im weiteren Verlauf des Spiels schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in die Rollen von vier fiktiven Personen – unter anderem eines Versicherungsvertreters und eines Verkehrspolizisten – die sich aus unterschiedlichen Gründen mit den Freunden treffen wollen. Um sich schon vorab ein Bild von ihnen machen zu können, suchen sie im Internet nach Infos über sie. Die an sich banalen Chatprotokolle werfen dabei kein gutes Licht auf die Freunde.
Einsatz im Unterricht
Das Rollenspiel ist auf eine Dauer von ein bis zwei Schulstunden angelegt und macht klar, dass schon kleine Informationsschnipsel aus dem Netz einiges über eine Person verraten können. Die Schülerinnen und Schüler vollziehen das selbst nach, indem sie überlegen, wie sie etwa in der Rolle als Polizist oder Versicherungsvertreter auf die im Netz gefunden Informationen über die Freunde reagieren würden. Anschließend wird im Klassenverband unter anderem diskutiert, wie ein Chatprotokoll zu Spekulationen oder Vorurteilen über eine Person führen kann und was passieren könnte, wenn heiklere Informationen im Internet auftauchen als die für das Rollenspiel ausgewählten.
Service für Lehrerinnen und Lehrer
Das aktuelle Material der Woche umfasst einen Unterrichtsverlaufsplan, Spielkarten für die verschiedenen Rollen sowie ein fiktives, dreiseitiges Chatprotokoll. Es kann ohne größere Vorbereitung im Unterricht eingesetzt werden und eignet sich unter anderem für den Vertretungsunterricht, für die Behandlung in den Gesellschaftswissenschaften oder in der Verbraucherbildung.