Datum: 18.03.2020

Schulen geschlossen: Was Lehrkräfte und Eltern jetzt tun können

Anregungen für zu Hause

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Die Ausbreitung des Coronavirus sorgt bundesweit für Schulschließungen. Aus gegebenem Anlass werfen wir einen Blick auf die aktuelle Situation und stellen Ideen vor, wie die Zeit bis zu den Osterferien genutzt werden kann.

Die Pausenhöfe sind leer, die Klassenzimmer verlassen. Seit Montag, 16. März, haben in den meisten Bundesländern die Schulen geschlossen, einige wenige folgen am Dienstag und Mittwoch. Dieser Ausnahmezustand gilt vorerst bis zum Ende der Osterferien am 19. April. Die Lehrkräfte sind dennoch im Einsatz und die Schülerinnen und Schüler sind angehalten, zu Hause am Lernstoff zu arbeiten. Derzeit werden den meisten Schulen dementsprechende Arbeitspläne und Materialpakete erstellt. „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, drohende Nachteile für die weitere schulische Laufbahn zu vermeiden und auszuschließen!“, so der Präsident des Deutschen Lehrerverbands (DL) Heinz-Peter Meidinger zu der aktuellen Situation. Der Verband hat bereits Tipps für Eltern und Schüler für die Zeit der Schulschließungen herausgegeben.

Viele Schulen setzen nun darauf, den Unterrichtsausfall so gut es geht über den Einsatz digitaler Medien und moderner Kommunikationsmittel zu kompensieren. Besonders gut geht das für Schulen, die sowieso schon mit digitalen Lernplattformen arbeiten, auf denen sich die Kinder und Jugendlichen auch jetzt weiterhin einloggen und entsprechende Aufgaben abrufen können. Andere Schulen nutzen die Möglichkeit, per E-Mail mit Schülern und Eltern Kontakt zu halten, Aufgaben über das schuleigene Intranet beziehungsweise die Homepage hochzuladen und in Baden-Württemberg stellt das Kultusministerium nach eigenen Angaben beispielsweise nun allen Schulen das Lernmanagementsystem Moodle kostenlos zur Verfügung. Andere Kollegien experimentieren derweil mit Video-Live-Chats, Gruppen-Chats über sichere Messenger oder neue Schul-Apps.

Lehrkräfte tauschen sich über Twitter aus

Auch wenn bei Twitter der Hashtag „Coronaferien“ im Trend liegt, nehmen Lehrerinnen und Lehrer die Situation natürlich ernst und wollen ihre Schülerinnen und Schüler möglichst gut unterstützen. Viele von ihnen posten aktuell Unterrichtsideen und sinnvolle Links, die für innovativen Unterricht genutzt werden können und vernetzen sich vor allem unter dem Hashtag „#Twitterlehrerzimmer“.

Viele Lehrkräfte werfen die Idee des Flipped Classroom in den Raum, die beispielsweise Sebastian Schmidt auf seiner Homepage flippedmathe.de ausführlich und auch für Neulinge verständlich vorstellt. Die Bundeszentrale für politische Bildung verweist zudem auf Twitter auf ihren Artikel „In zehn Schritten zum eigenen MOOC“ und Jan Vedder, Lehrer einer Oberschule in der Region Hannover, hat auf seinem Blog „Digitale Methoden für den Unterricht“ vorgestellt – von Erklärfilmen über Learning Apps bis hin zu Ideen zum Kooperativen Schreiben. Natürlich bietet auch der Materialkompass weiterhin eine große Auswahl von bereits bewerteten Online-Materialien, die sofort abrufbar sind. 

Kreative Aufgaben für zu Hause und Angebote von öffentlich-rechtlichen Sendern

Der Grundschulverband hat derweil an alle Eltern die Empfehlung ausgesprochen, mit ihren Kindern keinen Ersatzunterricht zu machen und stundenlang Lernstoff zu pauken. „Sie können aber in vielfältiger Weise mit ihrem Kind aktiv werden und durch das gemeinsame Tun über das inhaltliche Lernen des Kindes hinaus seine emotionalen und sozialen Erfahrungen stärken“, so die Vorsitzende Maresi Lassek. Der Verband rät beispielsweise dazu, zehn bis 15 Minuten am Tag Kopfrechnen zu üben, kreativ zu sein, also zu basteln, malen oder Gedichte auswendig zu lernen und Bücher zu lesen. 

Gleichzeitig stellen sich auch die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten auf die besondere Situation aufgrund der Corona-Pandemie ein. Das WDR Fernsehen teilte mit, von Mittwoch an vormittags täglich die „Sendung mit der Maus“ auszustrahlen und das Kinderradio „Mikado“ vom NDR bietet nun täglich von montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr eine Extra Ausgabe mit Hörspielen, Lesungen und kindgerechten Wissensendungen an. Auf der Homepage von „Planet Schule“ vom WDR und SWR finden Lehrkräfte und Schüler außerdem umfassende Informationen zu lehrplanrelevanten Themen. Und auch der Bayerische Rundfunk bietet mit „BR alpha Lernen“ eine umfassende Sammlung von Medienangeboten zum Selbstlernen an, die ebenfalls Lehrplanbezug haben.

Verbraucher-Informationen

Allgemeine Informationen zum Umgang mit dem Thema Corona sowie zu den rechtlichen Aspekten finden Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Homepage des Verbraucherzentrale Bundesverbands, die unter diesem Link zu erreichen ist.