Datum: 14.01.2020

Wahrheit oder Fake? „Lie Detectors“ klärt Kinder und Jugendliche auf

Projekt schickt Medienexperten in Klassenzimmer

(c) Wokandapix - pixabay - CC0 Public Domain

„Lie Detectors“ will Kindern und Jugendlichen dabei helfen, Fakten von Falschmeldungen zu unterscheiden. Dazu arbeitet die gemeinnützige Organisation mit Journalisten zusammen, die mit Schülerinnen und Schülern üben, Nachrichten kritisch zu hinterfragen.

„Flüchtlinge bekommen Handys geschenkt“, „Burger King bringt Zahnpasta mit Whopper-Geschmack auf den Markt“, „Papst unterstützt Präsidentschaftskandidat Donald Trump“. Eines haben diese Meldungen gemein: Sie sind Fake. Immer häufiger werden Kinder und Jugendliche mit solchen falschen Informationen sowie mit verzerrten Fakten und Halbwahrheiten konfrontiert, was auch daran liegt, dass sie ihre Nachrichten größtenteils nicht mehr aus den klassischen Medien bekommen, sondern über Whatsapp, Instagram oder YouTube.

„Keine Schule ist zu 100 Prozent dagegen gewappnet, dass ihre Schüler auf Meinungsmache oder Falschmeldungen hereinfallen. In jeder Klasse gibt es mindestens ein Kind, dem das passiert – egal, ob es sich um ein bildungsbürgerliches Großstadt-Gymnasium, eine Dorf- oder Brennpunktschule handelt“, sagt die Journalistin Juliane von Reppert-Bismarck gegenüber Spiegel Online. Aufgrund dieser Erkenntnis hat sie die Organisation „Lie Detectors“ gegründet, übersetzt: Lügen Detektoren.

Medien-Experten in der Schule

Damit Schülerinnen und Schülern lernen, falsche Meldungen selbst zu erkennen, setzt „Lie Detectors“ auf die Zusammenarbeit mit Journalisten. Diese werden zunächst in der Vermittlung von Medienkompetenz geschult, um anschließend als Experten im Unterricht eingesetzt zu werden. Dort geben sie in Anwesenheit eines Lehrers einen 90-minütigen Workshop, in dem sie den Schülern erklären, wie Nachrichten entstehen, wie man Fakten überprüfen kann und welche Arten von Fake News es gibt. Die Zielgruppe sind Schulkinder im Alter von zehn bis 15 Jahren.

„Zur Zeit sind wir mit 200 Journalisten in Belgien, Österreich und Deutschland aktiv“, heißt es auf der Webseite der Organisation (Stand: Dezember 2019). Das selbsterklärte Ziel ist ein internationales Netzwerk im Kampf gegen Fake News. 2018 hat „Lie Detectors“ mit diesem Konzept den Digital Skills Award im Bereich Bildung gewonnen. Zudem ist die Organisation Mitglied der High Level Expert Group on Fake News, welche die Europäische Kommission bei der Bekämpfung der Verbreitung von Desinformation berät.

Weitere Angebote und Ansätze zum Thema Fake News

Es gibt inzwischen einige Projekt, die sich mit dem Thema Fake News auseinandersetzen beziehungsweise es Schülerinnen und Schülern näherbringen wollen. Dazu gehört auch die Internetseite getbadnews.com. Dabei handelt es sich um ein von der niederländischen Organisation DROG (Organisation gegen Desinformation) entwickeltes Spiel, mit dem Jugendliche Lernen, wie Falschmeldungen funktionieren. Weitere Anlaufstellen sind die „Digitalen Helden“ oder auch der Fake Finder for School des SWR.

Materialien zum Artikel

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Unterrichtsmaterial: Fakt oder Fake?

Das Unterrichtsmaterial beinhaltet neben Sachinformationen (z.B. Was ist ein Hoax? Welche Funktion haben „Social Bots“? Wie schätze ich Quellenangaben richtig ein?) weiterführende Links, Arbeitsblätter ( „Fake-News“ „Filterblase und Echokammer. Meinungsbildung im Zeitalter des Algorithmus“) und methodisch-didaktische Hinweise für die Lehrenden.
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