Datum: 02.02.2014

Wie viel ist genug? Methodenset zur Wachstumskritik

Materialien für die Sekundarstufe

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Quelle: (c) Pexels CC0

Ohne Wachstum keine Arbeitsplätze, keine Investitionen, keine Bildung, meinen viele Bürger, Politiker, Unternehmer. Doch wie viel Wachstum ist genug? Und was tun, wenn das Wachstum zu Lasten des Einzelnen und der natürlichen Ressourcen geht? Das aktuelle Material der Woche stellt die vorherrschende Einstellung zum Wirtschaftswachstum infrage. Mit einer umfangreichen Methodensammlung, die Wege zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem vermeintlichen Zwang zum Wachstum eröffnet.

Herausgeber des Methodensets „Endlich Wachstum!“ ist der gemeinnützige Berliner Verein FairBindung, der das Methodenset gemeinsam mit dem Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V. und der BUNDjugend erarbeitet hat. Es versammelt Dutzende Methoden und Materialien zum Wirtschaftswachstum, seinen Grenzen und Alternativen. Unabhängige Bildungsexperten, die das Unterrichtsmaterial im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands genau unter die Lupe genommen haben, bewerten es mit „sehr gut“.

Aufbau der Methodensammlung

Das aktuelle Material der Woche ist eine Material- und Methodensammlung, die zur kritischen Auseinandersetzung mit dem vorherrschenden Wachstumsparadigma anregt. Es eignet sich für die Bildungsarbeit mit jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren. In fünf Kapiteln können sie sich in den Themenkomplex Wirtschaftswachstum mit dessen ökologischen, sozialen und globalen Dimensionen einarbeiten sowie in Alternativen dazu, die ein anderes – entschleunigtes – Wirtschaften möglich machen. Zu den einzelnen Materialien und Methoden wurden Arbeitsaufträge und Hintergrundinformationen erarbeitet. Sie stehen komplett online zur Verfügung.

Der Inhalt: über 60 Materialien und Methoden

Die Autoren/innen des vorliegenden Materials haben zu jedem der fünf Kapitel Zeitungsartikel, Videos, Schaubilder, Liedtexte, Vorträge oder Streitgespräche zusammengetragen, insgesamt über 60 verschiedene Materialien und Methoden. Sie eröffnen gemeinsam mit ausformulierten Arbeitsvorschlägen Einblicke in den geschichtlichen Verlauf und in Begrifflichkeiten rund ums Wirtschaftswachstum, beleuchten das Für und Wider einer wachsenden Wirtschaft, auch vor dem Hintergrund der Endlichkeit und ungleichen Verteilung natürlicher Ressourcen. Sie laden außerdem in ihrer Methodensammlung zur Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnissen und Werten ein und werfen die Frage auf, was Wohlstand und ein gutes Leben für uns bedeuten. Das Bruttoinlandsprodukt als zentraler Wohlstandsindikator wird unter die Lupe genommen und es werden alternative Indikatoren und Wirtschaftsmodelle ins Spiel gebracht, darunter wachstumskritische Ansätze aus ärmeren Regionen der Welt.

Methodisch-didaktische hinweise

Lehrkräfte, die das aktuelle Material der Woche einsetzen wollen, finden zu jedem Material und zu jeder Methode Unterrichtsvorschläge sowie eine Kurzbeschreibung der damit verfolgten Lernziele, außerdem ausführlichere Hinweise zur Vorbereitung, Durchführung und dem Zeitbedarf sowie die benötigten Arbeitsblätter und Kopiervorlagen. Meistens werden auch Unterrichtsvarianten angeboten und Möglichkeiten zur thematischen Vertiefung genannt. Eingesetzt werden kann die Methodensammlung ab der Klasse 10 im fächerübergreifenden Unterricht oder im Sozialkundeunterricht. Sie taugt ebenfalls zur Erwachsenbildung.

Materialien zum Artikel