Datum: 24.08.2016

In eigener Sache: Materialkompass mit neuen Gutachten

Unterrichtsmaterialien zu digitalen Medien auf dem Prüfstand

(c) pixabay.com - CC0

Der Materialkompass des Verbraucherzentrale Bundesverbands e.V., vzbv, wartet mit neuen Gutachten zu Unterrichtsmaterialien auf.

„Wir freuen uns sehr, dass wir durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz unseren Materialkompass bereits jetzt mit neuen Bewertungen von Unterrichtsmaterialien bestücken können“, sagt Bettina Busse, die beim vzbv als Projektleiterin für das „Lehrkräfteportal Digitale Kompetenzen“ arbeitet. Das Bundesministerium hat für das Projekt, an dessen Ende ein komplett neues Serviceportal für Lehrkräfte stehen wird, die finanzielle Förderung übernommen. 

Laut Busse können unabhängige Bildungsexperten dadurch nun wieder Unterrichtsmaterialien auf den inhaltlich-didaktischen Prüfstand stellen. Ihre Bewertungen veröffentlicht der vzbv anschließend im Materialkompass. Dieser umfasst die gewohnten Unterrichtsideen zur Verbraucherbildung, im Zuge des „Lehrkräfteportals Digitale Kompetenzen“ nehmen die Gutachter jetzt aber verstärkt Materialien zur Medienkompetenz ins Visier. 

„Hier erleben wir derzeit eine rasante Entwicklung“, so Busse. Das digitale Leben nehme zunehmend Raum ein, die Vermittlung entsprechender Kompetenzen werde dadurch immer wichtiger. „Gleichzeitig erleben wir, dass die offiziellen Schulbücher der Entwicklung oft hinterhinken.“ In diese Lücke sprängen Verbände, Initiativen und auch Unternehmen mit selbst publizierten Unterrichtsmaterialien.

Deren Qualität sei zwar „oft überraschend gut“, sagt Busse. Im Wust der Angebote verlören Lehrerinnen und Lehrer jedoch schnell die Orientierung. „Unsere Gutachten verhelfen ihnen zu mehr Durchblick.“ Der vzbv hat dazu ein Team unabhängiger Bildungsexpertinnen und -experten zusammengestellt, die ausgewählte Materialien anhand eines klaren Bewertungsrasters begutachten und mit Schulnoten bewerten. 

Busse erläutert, künftig werde sich das Gutachterteam nicht nur auf Unterrichtsmaterialien konzentrieren, die als Buch oder PDF vorliegen. Auf den Prüfstand kommen können auch Webvideos, Online-Parcours oder Apps mit pädagogischem Anspruch. „Was gute Bildung ist, entscheidet sich schließlich nicht an der Form“, so Busse, „sondern am Inhalt“.

Der Materialkompass ist seit 2010 online. Mittlerweile umfasst seine Datenbank mehr als 550 bewertete Unterrichtsmaterialien zu medien- und verbraucherrelevanten Themen. Das Angebot wurde bis April 2014 vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Ab Mai 2014 trug der Verbraucherzentrale Bundesverband das Portal.

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