Möglichst viele Kontakte haben und mit diesen möglichst viele Daten teilen – was Datenschützer erschaudern lässt, ist für viele Jugendliche erstrebenswert geworden. Soziale Netzwerke wie Facebook verdienen prächtig an diesem Drang nach öffentlicher Aufmerksamkeit. Die mit der Zurschaustellung einhergehenden Risiken blenden viele Jugendliche jedoch aus. Das aktuelle Material der Woche hilft ihnen, mit Chancen und Risiken in Sozialen Netzwerken bewusster umzugehen.
Das von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebene Unterrichtsmaterial bietet eine detaillierte Planung für zwei Schulstunden. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 8 und greift ihnen bei der Auseinandersetzung mit dem Datenschutz in Sozialen Netzwerken wie Facebook unter die Arme. Vom Verbraucherzentrale Bundesverband beauftragte Bildungsexperten bewerten das Material mit „sehr gut“.
Das lernen die Schülerinnen und Schüler
Das aktuelle Material der Woche will die Schülerinnen und Schüler dazu ermuntern, risikobewusst und kompetent mit Sozialen Netzwerken wie Facebook und ihren dort hinterlegten persönlichen Daten umzugehen. Sie lernen Chancen und Risiken solcher Netzwerke kennen und untersuchen, welche persönlichen Informationen über sie bereits im Netz umherschwirren. Auf dieser Basis formulieren die Schüler eigene Empfehlungen zum Umgang mit persönlichen Daten in Sozialen Netzwerken.
Der Unterrichtsverlauf
Zum Einstieg erstellen die Schülerinnen und Schüler zunächst eigene, fiktive Facebook-Profile, die sie untereinander austauschen, analysieren und bewerten. Auf Grundlage dieser Ergebnisse formulieren die Lernenden in Gruppen erste Empfehlungen und Leitlinien zum Umgang mit persönlichen Daten bei Facebook. Inwieweit sie selbst diese beachten, können sie durch Recherche ihrer Namen in verschiedenen Personensuchmaschinen prüfen. Mit dem so geschärften Bewusstsein für die Risiken Sozialer Netzwerke untersuchen die Schülerinnen und Schüler abschließend die Datenschutzbestimmungen und Einstellungsmöglichkeiten zur Privatsphäre bei Facebook.
Methodisch-didaktisch Hinweise
Um das Thema für die Schülerinnen und Schüler attraktiv und motivierend zu gestalten, verzichten die Autoren weitgehend auf das Erheben des Zeigerfingers. Im Unterricht setzen sie auf einen Mix aus Einzel- und Gruppenarbeit, Schülervorträgen und die sogenannte Placemat-Methode. Diese Methode bietet einen Rahmen, in dem jeder Schüler und jede Schülerin zunächst für sich Ideen aufschreibt, bevor diese in der Gruppe verglichen, diskutiert und zu einem Gemeinschaftsergebnis zusammengefügt werden. Lehrkräfte, die diese Methode einsetzen wollen, finden dazu eine kleine Vorlage. Außerdem können sie auf einen ausführlichen sowie einen tabellarischen Unterrichtsverlaufsplan zurückgreifen, auf drei Arbeitsblätter für die Stundengestaltung sowie auf den Vordruck einer Unterlassungserklärung, um unerwünschte Bilder, Filme oder Texte aus dem Netz entfernen zu lassen.