Für den Wettbewerb „Jugend testet“ haben Jugendliche in diesem Jahr vor allem Produkte unter die Lupe genommen, die für ihre Generation relevant sind – und dafür kreative Testmethoden entwickelt. Die Siegerinnen und Sieger 2020 zeigen damit außerdem, wie spannende Tests auch im Unterricht funktionieren könnten.
In der Kategorie „Dienstleistungstests“ hat Rocco Dannenberg mit seiner Idee gewonnen, Schulplaner-Apps zu testen und zu bewerten. Als mal wieder Stundenpläne auf Papier verteilt wurden, stellte sich der Schüler aus Berlin die Frage: „Gibt’s da keine App?“ Damit war die Testidee geboren. Daraufhin legte er Testkriterien fest und versuchte, sich einen Überblick über das unübersichtliche Angebot zu schaffen. In der Begründung seiner Idee auf der Webseite von „Jugend testet“ schreibt er: „Deshalb stellte ich mir die Frage: Welche Schulplaner App ist funktional am breitesten aufgestellt, ästhetisch ansprechend, intuitiv bedienbar sowie datenschutzrechtlich konform?“ Am Ende fand er einen klaren Testsieger, den er heute noch nutzt – und überzeugt mit seiner Methode die Jury.
Den zweiten Platz in der Kategorie „Dienstleistungstests“ belegte die Abiturientin Lara Zscheile aus Straubing, die mit Hilfe von 20 Probandinnen vier kostenlose Zyklus-Apps testete. Den dritten Platz erhielten Sophie Voß und Joahanna Langemeyer für ihre Untersuchung regionaler und überregionaler Anbieter von Gemüsekisten. In der Kategorie der Dienstleistungen stehen laut Stiftung Warentest vor allem Webseiten, Online-Dienste, Beratungen oder Angebote rund um das Thema Geld im Vordergrund.
Im Test: Handhabung und Umweltaspekte
In der Kategorie Produkttests drehte sich dieses Jahr alles um das Thema Haare – auf jeden Fall bei den Gewinnerinnen. Den ersten Platz belegte die Schülerin Sophia Krastev aus Gießen, die Hitzeschutzmittel für Haare testete und nach dem Auftragen der verschiedenen Mittel ihre Haarsträhnen im Rasterelektronenmikroskop analysierte. Die Gewinnerinnen des zweiten Platzes untersuchten verschiedene Zopfgummis in den Kategorien Reißfestigkeit, Tendenz zum Ausleiern und Halt unter Wasser. Der dritte Preis geht an vier Schülerinnen aus Schöllnach (Bayern) für ihren Text von festen Haarwaschmitteln, wobei ihnen neben dem Waschergebnis vor allem auch der Umweltaspekt wichtig war.
Laut Stiftung Warentest wurden dieses Jahr von über 2.300 Schülerinnen und Schülern im Alter von 12 bis 19 Jahren insgesamt 618 Wettbewerbsbeiträge eingereicht. Getestet haben die Jugendlichen alles, was zum Alltag dazugehört, wie es in einer Pressemitteilung heißt: „Backfische und Bienenwachstücher, Diäten und Dönerimbisse, Panzertape und Puddingpulver, Navigatons- und Meditations-Apps – nichts war vor ihrem prüfenden Blick sicher.“
Der erste Preis ist in beiden Kategorien mit 2.500 Euro dotiert, der zweite Preis mit 2.000 Euro und der dritte mit 1.500 Euro. Die nächste Runde startet im September 2020. Weitere Informationen zum Wettbewerb, den verschiedenen Kategorien und aktuellen Bewerbungsphasen gibt es unter: www.jugend-testet.de.