Datum: 25.10.2021

Verbraucherwissen leicht verpackt

Die im Projekt KonsumAlpha entstandenen Lehr- und Lernmaterialien unterstützen junge Menschen mit mehr Förderbedarf, sich zu starken Verbraucher:innen zu entwickeln. 

DragonImages – Adobe Stock

Die passenden Versicherungen auswählen, Verträge verstehen und bewusst abschließen können – das sind entscheidende Kompetenzen für ein selbstständiges Leben. Für junge Menschen, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben oder einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben oder die die deutsche Sprache noch nicht sicher beherrschen, ist die Herausforderung, diese Fähigkeiten zu erwerben, immens. An sie richten sich die Unterrichtsmaterialien, die im Projekt KonsumAlpha entstanden sind.

Gleiches Ziel, individueller Zugang

„Unser Ziel als Verbraucherzentrale ist es, dass Menschen lebenspraktische Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln und sich ihrer Rolle als Verbraucher:innen bewusst werden“, erklärt Katrin Rieger, Referatsleiterin Verbraucherbildung bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Unabhängig von der Zielgruppe bleibe dieses Ziel bestehen, nur der Zugang zu den Verbraucherthemen verändere sich. Das zeigt sich auch im Projekt KonsumAlpha. 

Finanziert vom Bundesbildungsministerium im Rahmen der „Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung“ (AlphaDekade) verfolgt das Projekt die Idee, Lese- und Schreibfähigkeiten mithilfe alltagsnaher Verbraucherthemen zu fördern. Für diesen Zweck hat die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit der Europa-Universität Flensburg und dem Landesverband der Volkshochschulen Lehr- und Lernmaterialien entwickelt, die grundlegende Verbraucherthemen kleinschrittig und leicht verständlich vermitteln. „Die fachlichen Inhalte weit genug zu vereinfachen, ohne Wesentliches auszulassen – das war schon eine ganz schöne Herausforderung“, so Rieger.

Hauptzielgruppe seien zwar erwachsene, deutschsprachige Menschen mit Grundbildungsbedarf, „es spricht allerdings überhaupt nichts dagegen, dass diese Materialien auch in Schulen eingesetzt werden“, sagt Katrin Rieger. Die Unterrichtsmaterialien eignen sich ihr zufolge etwa zur Differenzierung von verbraucherbezogenen Inhalten oder für die Förderung von Jugendlichen mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ). „Das Material bietet beispielsweise Gelegenheit, mit den Schüler:innen zu erarbeiten, was sie grundlegend wissen müssen, um sich in der Vertragswelt zurechtzufinden: Was ist ein Vertrag? Wie kommt ein Vertrag zustande? Wie komme ich aus einem Vertrag wieder heraus? Was mache ich, wenn ich etwas umtauschen möchte oder die Ware defekt ist?“ 

Anregungen zum Materialeinsatz

Wie Lehrkräfte die im Projekt entwickelten Lehr- und Lernmaterialien an Förder- und Integrationsschulen, in heterogenen Lerngruppen oder im DaZ-Unterricht einsetzen können, zeigt Katrin Rieger in einer zweiteiligen Online-Fortbildung im Netzwerk Verbraucherschule – unterstützt von der Europa Universität Flensburg und dem Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins. Neben einer kurzen theoretischen Einheit haben Teilnehmer:innen die Möglichkeit, die Informationstexte, Arbeitsbögen, Schaubilder, kleinen Spiele und Projektideen kennenzulernen. Beide Veranstaltungen richten sich an Lehrkräfte aus dem Netzwerk Verbraucherschule und können unabhängig voneinander besucht werden. Eine Anmeldung auf der Seminarseite ist jeweils erforderlich.
 

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