Auch nach dem Ende der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) im vergangenen Jahr sollen deren Bildungsziele in deutschen Schulen weiter verankert werden. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka hat dazu jetzt eine Nationale Plattform ins Leben gerufen.
In deren Rahmen sollen Fachleute aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft „konkrete Maßnahmen zur strukturellen Verankerung der BNE in allen Bildungsbereichen“ entwickeln, teilte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Ende September mit. Die Fachleute sollen unter Einbeziehung der Öffentlichkeit einen Nationalen Aktionsplan BNE erarbeiten. Er soll bis zum Jahr 2017 vorliegen.
Laut BMBF ist Deutschland bislang der einzige Staat, der die nationale Umsetzung des im Herbst 2014 von den Vereinten Nationen beschlossenen UNESCO-Weltaktionsprogramms BNE so hochrangig in einer nationalen Plattform verankert. „Wir wollen die Generation sein, die den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft schafft“, sagt Bundesministerin Wanka. „Nur durch Bildung für nachhaltige Entwicklung schaffen wir einen Wandel.“
Inhalte der BNE sollen dazu von der frühkindlichen Bildung über die Schulen bis zu den Hochschulen fester verankert werden, ebenso in der Erwachsenenbildung und der Berufsausbildung. Das BMBF plant unter anderem gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) die Entwicklung nachhaltiger Lehr- und Lernkonzepte in der dualen Berufsausbildung. Dafür stellt es in den kommenden drei Jahren insgesamt sechs Millionen Euro Fördergelder bereit.
Den Vorsitz der Nationalen Plattform übernimmt Bildungsstaatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen. Sie sagt, die nun gegründete Plattform wolle an die Erfolge der UN-Dekade in Deutschland anknüpfen und sie ausweiten. Der für 2017 vorgesehene Aktionsplan will das Ministerium im „kommenden Sommer breit und öffentlich“ diskutieren, so Quennet-Thielen.
Datum: 07.10.2015
Bildung für nachhaltige Entwicklung: Nationale Plattform gegründet
Nationaler Aktionsplan soll 2017 vorliegen