Datum: 04.03.2013

Einfach mal abschalten?! Magazin und Tagung suchen Antworten

Reizüberflutung vs. Infobedürfnis

(c) Medienanstalt Hamburg/Schleswig Holstein

Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig Holstein (MA HSA) hat eine neue Ausgabe ihres Scout-Magazins für Medienkompetenz veröffentlicht. In der aktuellen Ausgabe dreht sich alles um die Frage, ob Jugendliche immer auf Sendung, immer online sein müssen.

Beschäftigt hat sich mit dieser Frage zum Beispiel Anitra Eggler, die in einem Interview über ihre Arbeit als „Digital-Therapeutin“ berichtet. Eggler bietet Menschen und Unternehmen, die sich medial überflutet fühlen, Hilfe an. Die zunehmende Digitalisierung, sagt sie, sei nicht per se gut oder schlecht. Zum Fluch werde sie erst, „wenn wir uns von Medien, Maschinen und Algorithmen diktieren lasse, wie wir sie nutzen“.  Dagegen könne aber jeder etwas tun.

Ebenso in der neuen Ausgabe: Überlegungen von drei Schülern zur manierlichen Nutzung von Smartphones. Die drei 16-Jährigen erklären aus ihrer Sicht, wo man sich heute mit dem Handy schnell unbeliebt macht (Bibliothek, Restaurant) und wo sie ihrer Ansicht nach nicht stören (Krankenhaus). Außerdem berichtet ein Spiegel-Reporter davon, was es heißt, wenn Menschen gezwungen werden, TV oder Handy abzuschalten, wie etwa im krisengeschüttelten Nord-Mali.

Was die zunehmende Kommunikationsgeschwindigkeit und ständige Erreichbarkeit für Vor- und Nachteile hat, beschäftigt die Medienanstalt Hamburg/Schleswig Holstein auch auf ihrem  diesjährigen Medienkompetenztag. Der findet am 09. April in Hamburg statt und will unter anderem klären, ob das Abschalten von Medien in der Schule überhaupt noch möglich ist – und wie weit das sinnvoll wäre. Rede und Antwort stehen unter anderem zwei Schulleiter.

Eine Anmeldung zur Tagung ist ab sofort möglich. Die aktuelle Scout-Ausgabe kann wie die vorigen Ausgaben per Post bestellt werden. Wer will, kann sie auch komplett im Internet lesen – ohne Abstriche bei Layout und Inhalt.