Datum: 17.06.2021

Lecker, gesund, gut fürs Klima

Eine bewusste Wahl beim Essen ist nicht nur gut für die eigene Gesundheit, sondern auch die Gesundheit des Planeten. Weniger tierische und viele pflanzliche Produkte, regionale und saisonale Lebensmittel, Bioprodukte und so wenig Abfall wie möglich – all das kennzeichnet eine klimafreundliche Ernährung. Wie aber Kinder und Jugendliche dafür sensibilisieren und ein Problembewusstsein schaffen?

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In der Online-Fortbildung „Klimafreundliche Ernährung im Unterricht und Schulalltag“ im Netzwerk Verbraucherschule gaben Kirstin Gembalies-Wrobel und Dominique Choina von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen Lehrkräften Empfehlungen und gingen auf Erfolgsfaktoren ein.

„Der überzeugendste Weg, um Schülerinnen und Schülern ein klimagesundes Essverhalten zu vermitteln, ist das tägliche Erleben in allen Bereichen des Schulalltags“, so Gembalies-Wrobel. Heißt: In der Pause selbst Obst zu schnippeln oder in der Mensa ein leckeres vegetarisches Gericht wählen zu können, ist besser als lediglich im Bio-Unterricht von „5 am Tag“ zu hören.   

Erfolgsfaktoren für den Schulalltag

Aber wie kann das tägliche Erleben gelingen? Damit klimafreundliche Ernährung im Schulalltag ankommt, benannte die Fortbildung unter anderem diese Erfolgsfaktoren:  

  • Schülerinnen und Schüler beteiligen: Was ist ihnen beim Thema Klimaschutz und Ernährung wichtig? Wo sehen sie Ansatzpunkte für Veränderungen? Wer mitreden kann, geht motivierter an die Sache.
  • Mitstreiter gewinnen: Es gilt Klimaschutz und Ernährung interdisziplinär und ganzheitlich zum Thema zu machen. Auch das Küchenteam oder der Schülerkiosk sollten eingebunden werden, um Ideen für ein nachhaltigeres Angebot zu entwickeln und umzusetzen.
  • Ziele benennen: Soll zum Bespiel mehr Vegetarisches auf den Teller, kann in einer „Laborküche“ mit den Schülerinnen und Schülern Alternativen gesucht und verkostet werden. Eine Verkostung und Bewertung durch die Schulgemeinschaft macht die Aktion dann transparent. Die besten „Probierhappen“ könnten dann Einzug in die Mensa oder am Kiosk haben.     
  • Farbe bekennen: Es hilft zudem, wenn das Thema klimafreundliche Ernährung im pädagogischen Konzept und/oder dem Schulprogramm integriert wird.
Ideen für den Unterricht

Ganz konkrete Ideen für die Umsetzung sowie Materialien und Anregungen liefert das Bildungspaket Zukunftsesser der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Es richtet sich an Jugendliche der Klassen 7 bis 10 und vermittelt was jeder Einzelne beim Thema Klimaschutz und Ernährung tun kann. Das Paket umfasst ein Praxisbuch für Lehrkräfte zur eigenen Umsetzung im Unterricht und Schulalltag, interaktive Wissensspiele als Selbstlernangebote, digitale Arbeitsblätter sowie einen Podcast.

Das Praxisbuch lässt sich direkt herunterladen und beinhaltet:

Informationen und eine Anleitung im ersten Teil:  

  • methodisch-didaktische Erläuterungen
  • konkrete Umsetzungsinformationen zur inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung der Unterrichtseinheit und den Aktionen im Schulalltag
  • relevante Hintergrundinformationen zu klimatischen Auswirkungen unserer Ernährungsweisen
  • Tipps und Ansatzpunkte für eine klimafreundliche Gemeinschaftsverpflegung
  • weiterführende Links
     

Materialien zur Umsetzung im zweiten Teil:

  • Sechs Lernstationen für eine Unterrichtseinheit mit Lösungen und Diskussionsanregungen
  • Quiz zur Auffrischung und Überprüfung der erlernten Inhalte
  • Weitere Aktionsmöglichkeiten über den Unterricht hinaus.

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Weiteres Material zum Thema

Teller mit Lebensmitteln, die zum Wort Klima zusammengesetzt sind

Quelle: Unabhängiges Institut für Umweltfragen e.V. (Ufu)

Ernährung und Gesundheit

Unterrichtsmaterial: Ein Teller voller Klima

Das Material "Ein Teller voller Klima" bietet zahlreiche Zugänge für Jugendliche ab 12 bzw. 14 Jahren, um sich mit dem Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimaschutz auseinanderzusetzen. Thematisiert werden u.a. individuelles Ernährungsverhalten, die Auswirkungen der globalen Ernährung sowie deren Zusammenhang mit der industriellen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion.
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