Morgens als erstes die neuesten Nachrichten auf dem Handy checken, nachmittags vor die Spielkonsole, abends in den Online-Chat. Für viele Jugendliche ist das Alltag, und meist ganz selbstverständlich. Das aktuelle Material der Woche will diese Selbstverständlichkeit aufbrechen. Es hilft Schülerinnen und Schülern ab der sechsten Klasse dabei, ihr Verhalten vor Monitor, Fernseher und Handydisplay zu überdenken – und zeigt ihnen Wege, dies gegebenenfalls zu ändern.
Das Lernmodul „Medien nonstop? Die eigene Mediennutzung reflektieren und Risiken erkennen“ wurde von der Stiftung Medienpädagogik Bayern herausgegeben. Es ist Teil des Medienführerscheins des Freistaats und wurde für eine Doppelstunde konzipiert. Unabhängige Bildungsexperten, die es im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands auf den Prüfstand gestellt haben, bewerten es mit „gut“.
Das sollen die Schülerinnen und Schüler lernen
Inhaltlicher Aufhänger des vorliegenden Materials ist das Fallbeispiel eines 13-Jährigen, dessen übertrieben und ironisiert dargestellte Mediennutzung von den Schülerinnen und Schülern kritisch reflektiert und mit dem eigenen Verhalten verglichen wird. Sie lernen in diesem Zuge relevante Warnzeichen für eine Abhängigkeit kennen, machen sich Gedanken über alternative Möglichkeiten zur Mediennutzung und erfahren, welche Optionen ihnen beim Abgleiten in problematische Nutzungsweisen offen stehen. Außerdem beschäftigten sie sich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Mediennutzung Jugendlicher und diskutieren die Unterschiede, die dabei zwischen Jungen und Mädchen bestehen.
Ablauf des Unterrichts
Zu Beginn des Unterrichts setzen sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit der Allgegenwart von Medien auseinander und den Bedürfnissen, die sie jeweils befriedigen. Im Anschluss reflektieren sie ihren eigenen Medienalltag und überlegen, wie wichtig ihnen welche Medien sind und welche Alternativen es für ihre Freizeitgestaltung gibt. Zum Ende der Unterrichtseinheit geht es um übermäßigen Medienkonsum, wie man ihn erkennt und was man dagegen tun kann. Das aktuelle Material der Woche wurde für eine Doppelstunde konzipiert, kann aber je nach Diskussionslust der Klasse um eine weitere Unterrichts- oder Doppelstunde erweitert werden.
Methodisch-didaktisch Hinweise
Das rund 30-Seiten starke Lernmodul umfasst eine ausführliche Einführung ins Thema sowie eine Übersicht über die verfolgten Lernziele und einen Ablaufplan für den Unterricht. Neben sechs kopierbaren Arbeitsblättern finden Lehrerinnen und Lehrer eine Reihe von Tafelbildern zur Stundengestaltung. Als Methoden kommen vor allem Unterrichtsgespräche sowie Einzel- und Gruppenarbeiten zum Zuge. Außerdem wird die sogenannte Placemat-Methode vorgestellt, mit der Schülergruppen aus einer Vielzahl von Meinungen ein gemeinsames Ergebnis destillieren können. Inhaltlich orientiert sich die Unterrichtseinheit am Lehrplan der bayerischen Schulen (Hauptschule, Realschule und Gymnasium) der Klassenstufe 6 und 7. Eingesetzt werden kann es unter anderem in den Fächern Deutsch, Ethik, Sachkunde oder Verbraucherbildung.
Datum: 08.09.2013
Medien nonstop? Wie Jugendliche Grenzen ziehen lernen
Unterrichtsideen für die Klassen 6 bis 8