Die Datenbank für Unterrichtsmaterialien zur Verbraucherbildung wird zukünftig auch Unterrichtseinheiten für die Grundschule anbieten.
Dies kündigte Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner Anfang Mai auf einer Fachtagung in Berlin an. Der Materialkompass Verbraucherbildung trage zur Wahrung von Neutralität und Unabhängigkeit im Schulunterricht bei, so Aigner, darum werde sie das Projekt mit weiteren 470.000 Euro fördern
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hatte den Verbraucherzentrale Bundesverband vzbv vor rund zwei Jahren beauftragt, ein Internet-Portal zu entwickeln, das Lehrerinnen und Lehrern Unterstützung bei der Recherche verfügbarer Materialien zu Themen der Verbraucherbildung gibt. In der im Herbst 2011 ans Netz gegangenen Online-Datenbank können Lehrkräfte fächerübergreifend nach praxistauglichen Unterrichtsmaterialien zur Verbraucherbildung recherchieren.
Die Datenbank enthält mittlerweile über 230 Unterrichtsmaterialien zu den Themen Finanzen, Medien, Ernährung, Verbraucherrechte sowie Nachhaltiger Konsum und erfreut sich reger Nachfrage.
Qualitätsgeprüfte Unterrichtsmaterialien
Alle aufgeführten Materialien wurden zuvor von unabhängigen Bildungsexperten auf den Prüfstand gestellt und anhand wissenschaftlicher Kriterien auf ihre Tauglichkeit für den Schulunterricht bewertet. Analysiert werden neben methodisch-didaktischen und inhaltlichen Aspekten auch die formale Gestaltung der Materialien.
Die Expertenbewertungen geben Lehrkräften eine gute und schnelle Orientierung über die Qualität und Einsetzbarkeit im Unterricht. Denn nicht hinter jedem gut aufgemachten Material verbirgt sich auch gut gemachter Inhalt.
Die Bundesministerin äußerte sich während der Tagung in Berlin besorgt darüber, dass zunehmend Wirtschaftsunternehmen, aber auch Wirtschaftsverbände mit eigenen Unterrichtsmaterialien, Expertenwissen und Projekten in die Schulen drängten. Es sei zwar gut, wenn diese sich für Bildung engagierten. „Die Schule darf aber nicht zum Eldorado für Vertreter werden“, so Aigner. Der Materialkompass lege die oft fragwürdige Qualität interessengeleiteter Unterrichtseinheiten offen und befeuere damit eine Diskussion, die zur Verbesserung der fachlichen und didaktischen Qualität der Materialien führen könne.