Hunderte Millionen Menschen weltweit leiden Hunger. Vor allem in den armen Ländern des Südens, während die Menschen in den reichen Nationen oft im Überfluss schwelgen. Hat das miteinander zu tun? Tragen das Konsumverhalten und die Agrarpolitik in den Industrienationen zu diesem skandalösen Ungleichgewicht bei? Und wenn ja: lässt sich das ändern? Das aktuelle Material der Woche sucht Antworten auf diese Fragen.
„Hunger im Überfluss“ wurde im Jahr 2013 von der Deutschen Welthungerhilfe für den Unterricht in der Sekundarstufe II und für die berufliche Bildung herausgegeben. Es informiert junge Leute über Ursachen von Hunger und Armut und skizziert mögliche Lösungswege für eine gerechtere Welt. Unabhängige Bildungsexperten, die das Material im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands auf den pädagogischen Prüfstand gestellt haben, bewerten es mit der Gesamtnote „gut“.
Themen der Unterrichtseinheit
Das aktuelle Material der Woche informiert Jugendliche und junge Erwachsene über die Ursachen und Folgen von Hunger und Armut in den armen Ländern der Welt und erklärt ihnen, welche Faktoren dabei zusammenspielen. Sie lernen zum Beispiel, wie sich die Ernährung in den Industrie- und Entwicklungsländern unter-scheidet, welche Folgen Mangelernährung für die Betroffenen hat oder wie Subventionen für Milch in den reichen Ländern den Menschen auf der südlichen Erdhalbkugel schaden können. Außerdem setzten sich die Jugendlichen mit dem international verankerten „Recht auf eine angemessene Ernährung“ auseinander und mit der Frage, inwieweit biologisch erzeugte Nahrungsmittel tatsächlich dazu taugen, die ganze Welt zu ernähren. Weitere Themen: die Folgen der zunehmen-den Verwendung von Nahrungspflanzen für Kraftstoffe sowie die sozialen und ökologischen Kosten des hohen Fleischkonsums in den reichen Nationen.
Methodisch-didaktisches Konzept
Didaktisch setzt das aktuelle Material der Woche vor allem darauf, die behandelten Schwerpunkte aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Zu jedem Thema werden Für und Wider genannt, damit sich die Jugendlichen eine eigene Meinung bilden: So wird beispielsweise die absolute Zahl der Hungernden weltweit einerseits als „empörend“ bewertet, andererseits fallen Erfolge im Kampf gegen den Hunger nicht unter den Tisch. Zum einen wird dargelegt, dass mehr Biokraftstoffe die Menge an Nahrungsgetreide reduzieren, zum anderen wird eingeräumt, dass durch eine Reduzierung dieser Mengen nicht zwangsläufig mehr Getreide für unterernährte Menschen zur Verfügung steht. Zur Vermittlung dieser Gemengelagen greift das Material auf verschiedene Methoden zurück, von Diskussionen im Klassenverband über das Verfassen eigener Texte bis hin zur Analyse komplexerer Daten.
Service für Lehrerinnen und Lehrer
Das aktuelle Material der Woche bietet insgesamt zehn kopierfähige Schaubilder mit ergänzenden Hintergrundinfos sowie 15 Arbeitsblätter; daneben jeweils drei bis vier Vorschläge für Arbeitsaufträge, die zu einer intensiveren Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema anregen. Links auf Studien und Internetquellen ergänzen das Material. Die einzelnen Module können als Ganzes oder separat eingesetzt werden, unter anderem in den Gesellschafts- oder Naturwissenschaften, ebenso im fächerübergreifenden Unterricht oder im Zuge von Projekttagen.
Datum: 30.03.2015
Welthunger beenden: Für und Wider möglicher Lösungswege
Ideen für den Unterricht