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Nachhaltiger Konsum und Globalisierung
Verbraucherbildung ist eng verknüpft mit Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Gemeinsames Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler für einen gesunden und nachhaltigen Konsum zu sensibilisieren.
Aspekte wie Mobilität und Wohnen, Wachstum und Wohlstand, Energie und Ressourcen gehören alle zum Bereich der Nachhaltigkeit. Schülerinnen und Schüler sollen in die Lage versetzt werden, das eigene Handeln in einen größeren Zusammenhang einzuordnen. Typische Fragen, die Sie im Unterricht behandeln können, lauten beispielsweise: Wie wirkt sich mein Konsumverhalten auf Klima und Umwelt aus? Wie trage ich effektiv zum Energiesparen und zur Schonung von Ressourcen bei? Was ist fairer Handel und wo werden all die Konsumgüter hergestellt?
Das Themenfeld Nachhaltigkeit im Kontext der Verbraucherbildung
Was ist Verbraucherbildung?
Verbraucherbildung meint vor allem zwei Dinge: Alltagswissen und Orientierungswissen. Sie hat das Ziel, aufzuklären und Bewusstsein zu schaffen – für eine selbstbestimmte, verantwortungsvolle und gesundheitsförderliche Lebensführung. Verbraucherbildung ist ein lebenslanger Lernprozess und befähigt Menschen, ob jung oder alt, als Verbraucherinnen und Verbraucher verantwortungsbewusst zu handeln und sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Je früher die Fertigkeiten für einen reflektierten Konsum entwickelt werden, desto selbstverständlicher werden sie schon bei jungen Konsumentinnen und Konsumenten im alltäglichen Handeln verankert sein. Desto einfacher wird es für Kinder und Jugendliche, den steigenden Anforderungen in einer zunehmend globalen, vernetzten und komplexen Welt der Waren und Dienstleistungen gerecht zu werden.
Lebensmittel und ihre Herkunft, Qualität, Kennzeichnung, Wertschätzung und Konsum, Werbestrategien der Lebensmittelbranche sowie Fragen zu gesunder Lebensführung
Die Themen nachhaltiger Konsum und Globalisierung stehen für viele Schulen bereits weit oben auf der Agenda – und das nicht erst seit den Fridays-for-Future-Demonstrationen. Doch seitdem freitags weltweit Kinder und Jugendliche fürs Klima protestieren, haben die Themen weiter an Dringlichkeit gewonnen. Mit ihren Klimastreiks weisen die Schülerinnen und Schüler beispielsweise daraufhin hin, dass – würden alle Menschen auf der Welt dieselbe Menge konsumieren wie ein deutscher Bürger im Durchschnitt – unsere Erde nicht ausreichen würde. Wir bräuchten unseren Planeten in diesem Szenario gleich dreifach, um die benötigten Ressourcen zu decken, wie aus der Berechnung des „Global Footprint Networks“ (2019) hervorgeht.
Nachhaltigkeit ist auch ein wichtiger Aspekt der Verbraucherbildung. Die Schülerinnen und Schüler sollen vor allem lernen, ihren eigenen Konsum zu hinterfragen. Denn mit jedem Einkauf, jeder Reise und jeder Bestellung im Internet nehmen sie Einfluss darauf, inwieweit Ressourcen und Energie verwendet und unter welchen Bedingungen die Produkte hergestellt werden. Denn: Auch in einer globalisierten Welt beginnt Nachhaltigkeit schon bei ganz alltäglichen Entscheidungen.
Die Umsetzung im Lernraum Schule
Heranwachsenden stellt sich dann die Frage, wie es konkret gelingen kann, den eigenen Konsum in Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Darüber können Lehrende im Unterricht diskutieren und beispielsweise die verschiedenen Nachhaltigkeits- und Öko-Label in den Blick nehmen. In Projekten zu Themen wie Plastikvermeidung, Umwelt- und Ressourcenschutz, Wassersparen oder Upcycling können die Schülerinnen und Schüler zudem selbst aktiv werden und direkt Ergebnisse sehen. Dies kann auch zu konkreten Veränderungen in der Schule selbst führen, etwa wenn ein gemeinsames Energiesparkonzept erarbeitet wird, Einwegplastikflaschen durch Wasserspender ersetzt werden oder der Veggie-Friday in der Schulmensa eingeführt wid. All dies sind ebenfalls Anlässe, Heranwachsende sinnvoll an Entscheidungen in der Schule zu beteiligen.
Darüber hinaus bieten sich im Rahmen der Verbraucherbildung Unterrichtsreihen an, die im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Aspekte wie Mobilität, Armut, nachhaltige Landwirtschaft und globale Produktionsketten in den Blick nehmen. All dies sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche in die Lage versetzt werden, ihre eigenen Konsumentscheidungen in einen größeren Zusammenhang einzuordnen und dabei einzuschätzen, wie sich diese auch auf künftige Generationen oder auf Menschen in anderen Teilen der Erde auswirken können.
Warum sollten wir unseren Konsum hinterfragen?
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Ethik in der Geflügelhaltung im Biologie-Unterricht?
Das Material setzt sich das Ziel, für die Frage "sind die heutigen Haltungsformen ethisch vertretbar?" zu sensibilisieren. Den Informationshintergrund bildet dabei das Pocket-Heft "So leben Hühner" aus dem gleichen Hause.
Mit dem vorliegenden Arbeitsheft für Schülerinnen und Schüler der Grundschule (+Lehrerhandreichung), sollen unterschiedliche Aspekte des Themas "Umwelt und Gesundheit", z.B. "Innenraumluft", "Lärm", "Strahlung", gesunde Lebensmittel oder "Chemikalien im Haushalt" (Putz- und Pflegemittel), erarbeitet und vertieft werden sollen.
Das Material mit Hinweisen für einen möglichen Verlauf von 3 oder 4 Unterrichtsstunden zum Thema Tierwohl (am Beispiel Milchkühe). Ausgehend von einem allgemeinen Zitat zur "Macht des Verbrauchers" werden individuelle Kenntnisse und Einstellungen zum Thema abgerufen und zu Empfehlungen für das individuelle Verhalten verdichtet.
Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes
Es ist gut, wenn schon junge Menschen eine souveräne Verbraucherhaltung einüben. Verbraucherschulen helfen ihnen bei der Orientierung und versetzen sie in die Lage, Verantwortung für sich und ihre Umwelt zu übernehmen.
Alles Veggie? - Vegane und vegetarische Lebensmittel
Immer mehr Menschen, insbesondere auch junge Menschen, interessieren sich für eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise. Darauf reagiert die Lebensmittelindustrie und bietet vom „Käse“ über „Eis“ bis zum „Steak“ – zu fast jedem tierischen Lebensmittel eine pflanzliche Alternative. Die Fortbildung legt dar, worauf Vegetarier und Veganer bei der Lebensmittelauswahl achten sollten und informiert über die Kennzeichnung und Qualität der pflanzlichen Ersatzprodukte. Wie diese Inhalte im Unterricht erarbeiten können, zeigen die vorgestellten Materialien.
Schulen in ganz Deutschland setzen sich täglich dafür ein, dass aus jungen Menschen starke Verbraucherinnen und Verbraucher werden. Sie vermitteln, warum es sich lohnt Produktempfehlungen von Influencern kritisch zu hinterfragen, wie sich Fake News enttarnen lassen oder wie sich das eigene Budget solide planen lässt.
Influencer-Marketing ködert Jugendliche – mit Erfolg
Mehr als 50% der Jugendlichen hat sich von Influencern dazu verleiten lassen, ein Produkt zu kaufen. Jüngere empfinden sie glaubwürdiger als klassische Werbung. Worauf man bei Produktempfehlungen auf Youtube, Twitch und Co. achten muss, lest ihr hier:
Weihnachten dreht sich viel ums Essen. Supermärkte werben mit Festtagsessen. Familientraditionen. Ein guter Anlass, um im Unterricht zu hinterfragen, wo kommt das Essen her und wie steht es um die Klimabilanz. Wer weiß, wie Essen entsteht, bringt ihm mehr Wertschätzung entgegen.
UN-Nachhaltigkeitsziele mit Verbraucherbildung erreichen
Noch sind zehn Jahre Zeit, um die ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen. Bis 2030 sollen sie zur weltweiten Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene beitragen. Dabei spielt Bildung eine zentrale Rolle.
Wie ticken Jugendliche? Dieser Frage geht alle vier Jahre die SINUS-Jugendstudie nach. Die aktuelle Erhebung zeigt: Die junge Generation ist ernster und problembewusster als ihre Vorgänger. Für Bildungsakteure ergibt sich aus den Studienergebnissen Handlungsbedarf. Lösungen finden sie in der Verbrauchbildung.
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