Unterrichtsmaterial: Schulen als Impulsgeber für Klimaneutralität in Städten

Handbuch zur klimaneutralen Schule für Lehrkräfte und Schulleitungen

Unterrichtsmaterial: Schulen als Impulsgeber für Klimaneutralität in Städten

Handbuch zur klimaneutralen Schule für Lehrkräfte und Schulleitungen

Titelbild zur Handreichung "Schulen als Impulsgeber für Klimaneutralität in Städten" vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen e.V.

Quelle: ufu.de

Herausgeber
Unabhängiges Institut für Umweltfragen e.V. (Ufu)
Materialformat
Methoden- / Materialsammlung
PDF Datei(en)
Buch / Broschüre
Sonstiges
Zielgruppe
Grundstufe
Mittelstufe
Oberstufe
Berufliche Bildung

Inhalt und Kurzbewertung

Die Handreichung hat sich ein großes Ziel gesetzt: Schulen als Impulsgeber für Klimaneutralität in Städten zu qualifizieren. Schulen als Orte, an denen zukünftige Generationen lernen, sind eine gute Grundlage, um Visionen für eine gerechte und lebenswerte Zukunft für alle zu schaffen. Dazu werden sieben große Bereiche definiert, in denen Schulen auf dem Weg zu einer klimagerechten Gesellschaft einen wichtigen Beitrag leisten können: Energie (Wärme und Strom), Mobilität (Schulweg), Ernährung (Schulkantine), Beschaffung (Papier), Wasser und Abfall. 

Mithilfe eines Klima-Checks werden Treibhausgasemissionen (auch an Schulen) ausfindig gemacht. Der ökologische Fußabdruck und daraus folgend der Handabdruck sind hilfreich Tools, um perspektivisch Treibhausgase in der Schule und darüber hinaus in der Kommune zu reduzieren. Dazu bedarf es aber auch weiterer Akteure neben der Schulgemeinschaft und auch der Zusammenarbeit mit außerschulischen Akteuren (Nachbarschaften, Kommunen, Unternehmen etc.). Hier bietet die Handreichung Handlungsansätze. Ergänzend folgen weitere Bausteine, wie etwa eine Anleitung zu einem Visionsworkshop, die Erstellung einer verbindlichen Roadmap und einige Beispiel für die Umsetzungsphase.

Diese Handreichung ist mit knapp 30 Seiten für ein Umsetzungsvorhaben, die Schule (und darüber hinaus auch die Kommune) klimaneutral zu machen, sehr anspruchsvoll. Es werden hilfreiche Akteure aus dem außerschulischen Bereich benannt, wobei der Schule in der Realisierungsphase die Rolle des Impulsgebers zukommt. Dazu finden sich knappe Hilfen für den schulischen Unterricht. Aufgrund der Komplexität können nur kleine Lern- und Arbeitsschritte für den schulischen Unterricht aufgezeigt werden. Das Thema Zeit und Ressourcen in der Schule sollte für ein solch großes Projektvorhaben unbedingt problematisiert werden. Eine beispielhafte Roadmap für die Umsetzung zeigt, dass hier ein Projekt angestoßen werden soll, das viel Zeit in Anspruch nimmt. 

Ärgerlich ist, dass einige der angegebenen Links zur Vertiefung der Thematik nicht funktionieren. Der Text könnte etwas "luftiger" daherkommen, um den Lehrkräften individuell Platz für eigene Kommentare zu geben. Die Autorinnen beziehen sich auf "Projektschulen" aus drei Ländern (Polen, Slowenien, Bulgarien). Die hilfreichen/fördernden Aspekte dieser internationalen Perspektive könnten stärker herausgestellt werden.

Bewertung im Detail

Gesamtbewertung
Befriedigend
Inhalt
Gut

Kurzbewertung Inhalt

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Schule müssen verschiedene Handlungsfelder (Heizenergie, Mobilität, Ernährung etc.) beachtet werden. Hierzu gibt die Handreichung knappe Hinweise für einen Klima-Check, um anschließend nach der Durchführung einer Visionswerkstatt eine Art Roadmap, einen Schritt-für Schritt-Aktionsplan, zu entwerfen. Die Inhalte werden sachrichtig dargelegt und in der grafischen Darstellung auch gut sichtbar gemacht. Fragen zu Kontroversen, wie zum Beispiel in der Energieversorgung/-sicherheit oder Mobilitätswende werden nicht konkretisiert und nicht mit Unterrichtsmaterialien unterfüttert.

Sachrichtigkeit
3

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Der Lerngegenstand wird sachlich richtig dargestellt und bietet ausreichend Potenzial für eine tiefergehende Auseinandersetzung. Die fachliche Perspektive wird nicht verengt, sondern auf Fragen des Rechts, der Politik, der Ethik, der Digitalisierung, der Ökonomie, u.v.a.m. ausgedehnt. Die Beispiele und Quellen sind relevant, realistisch und korrekt benannt sowie geeignet, um Kenntnisse über übergeordnete Strukturen zu erlangen.

Kontroversität
3

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Das Material ist nicht einseitig und der Lerngegenstand wird nicht als gegeben, sondern als gewachsen und prinzipiell gestaltbar dargestellt. Unterschiedliche fachliche und normative Perspektiven werden verdeutlicht, lassen sich zueinander in Beziehung setzen und regen zur Diskussion/ kritischen Auseinandersetzung an. Das Material regt zu einer eigenständigen Urteilsbildung an.

Wertediskurs
4

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Das Material stellt Fragen nach Werten und Gestaltungsmöglichkeiten in einen gesellschaftlichen (und je nach Lerngegenstand verbraucherpolitischen) Kontext. Thematisiert werden z.B. Bedingungen und Auswirkungen sozialer Ungleichheit und digitaler Lebenswelten, die Nachhaltigkeit von Ressourcen sowie die im Grundgesetz verankerten Prinzipien von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.

Einflussnahme
5

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Das Material beinhaltet keine (versteckte) Werbung für Produkte, Software, Unternehmen, Parteien oder wissenschaftliche und politische Richtungen – auch nicht durch affiliated Links. Ebenso unzulässig sind vermeintliche Sachzwänge oder unzureichend begründete Argumentationen für oder gegen bestimmte Positionen.

Didaktik
Befriedigend

Kurzbewertung Didaktik

Das Handbuch beschreibt den Weg einer Schule zu einer klimaneutralen Schule, basierend auf Erfahrungen von sechs Schulen bzw. Kommunen aus drei Ländern (Polen, Slowenien, Bulgarien). Dabei soll die Schule Impulsgeber sein für die Entwicklung in der ganzen Region. Nicht nur Schüler:innen, Schulklassen, Lehrkräfte, Hausmeister:innen, Schulleitungen, Sozialarbeiter:innen und Eltern sollen eingebunden werden, sondern auch Akteur:innen aus dem außerschulischen Bereich. Für dieses Anliegen ist das vorliegende Material in seinen Methoden zu knapp gefasst und bleibt oft oberflächlich. Dazu kommt, dass einige der in den Fußzeilen enthaltenden Links nicht funktionieren. 

Subjektorientierung
3

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Die Zugänge zum Lerngegenstand sind so gestaltet, dass sich möglichst viele Schüler:innen angesprochen fühlen. Die Materialien bieten Ansätze für freie Arbeitsformen und ermöglichen grundlegend individuelle Lernwege. Die Lernenden stehen im Mittelpunkt des didaktisch-methodi­schen Arrangements. Fragen, Sichtweisen, Aufgaben etc. berücksichtigen die Heterogenität der Lernenden (d.h. z.B. untersch. soziokulturellen Hintergründe werden berücksichtigt).

Lebensweltorientierung
3

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Die Erfahrungen und Interessen von Schüler:innen werden systematisch und nicht nur exemplarisch aufgenom­men. Die Materialien ermöglichen es ihnen, eigene Bezüge und Bewertungen zum Lerngegen-stand herzustellen. Sie erhalten Raum und Zeit für eigenständige Bezüge und werden in Arbeitsaufgaben aktiv aufgefordert, sich damit im Unterricht auseinanderzusetzen. Die Beispiele des Materials greifen die Pluralität der Lebensformen auf.

Handlungsorientierung
4

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Das Material sieht eigene Erfahrungen der Lernenden durch Phasen der Erprobung, Anwendung und insbesondere Reflexion vor. Handlungen können Ausgangs- und Zielpunkt von Unterricht sein und sollten die Anwendung, Vertiefung und/ oder Übertragung neuen Wissens fördern. Reale (d.h. auch außerunterrichtliche) Erfahrungen werden ermöglicht oder angebahnt.

Kompetenzorientierung
4

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Die Lernziele des Materials sind kompetenzorientiert und werden durch das Material gefördert. Die Ziele umfassen die für die Verbraucherbildung maßgeblichen Kompetenzen (insb. Wissen und Fertigkeiten wie die entsprechenden Sach-, Methoden-, Reflexions-, Handlungs- und Urteilskompeten-zen). Die Kompetenzorientierung ist weder einseitig anwendungs- noch ausschließlich wissensbezogen.

Methodenorientierung
3

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Die im Material enthaltenen (digitalen) Methoden, Lern- und Arbeitstechniken sind vielfältig, sinnstiftend und zielführend. Sie können lerngruppengerecht ausgestaltet werden, unterstützen individuelle Lernprozesse ebenso wie kooperative Arbeitsweisen. Methoden und Sozialformen werden mit Bezug zu den in den Materialien vorgegebenen Lehr- und Lernzielen vorgeschlagen. Das Material enthält begleitende Erläuterungen für Lehrkräfte, die eine tragfähige Hilfestellung darstellen.

Arbeitsaufträge
3

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Die Arbeitsaufträge sind zur Erschließung des Lerngegenstandes geeignet, vielseitig und erlauben eine gezielte Binnendifferenzierung. Arbeitsaufträge in digitalen Materialien sind so gestaltet, dass Lernende eigenständig Lernfortschritte machen und nachvollziehen können, ohne dass pädagogische Entscheidungen durch Algorithmen getroffen werden. Es sind Arbeitsaufträge zur Förderung der Medienkompetenzen wie Recherche, sicheren Umgang mit Daten u.v.m. vorhanden.

Gestaltung
Befriedigend

Kurzbewertung Gestaltung

Das Material ist gut strukturiert mit einem klaren "roten Faden". Die visuellen Elemente sind hervorragend gelungen und unterstützen den Textteil sehr gut. Sie sind nur manchmal zu klein und daher kaum lesbar. Hier wären direkte Links zu einer vergrößerten Darstellung notwendig, zum Beispiel zur Roadmap. Auch wäre mehr freier Platz für persönliche Anmerkungen/Notizen für Lehrkräfte hilfreich. DAs Material versucht, gleichzeitig Handreichung für Lehrkräfte und Schüler:innen unterschiedlicher Klassenstufen zu sein. Das gelingt nur teilweise. Eine didaktische Differenzierung wäre gut, zum Beipsiel bei den Erklärtexten zum Ökologischen Fußabdruck, zum Handabdruck oder zum Klima-Check. 

Gestaltung
3

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Die formale Gestaltung des Materials entspricht dem Lerngegenstand und dem didaktischen Konzept. Sie erfolgt altersgerecht, ohne zu eng auf eine einzelne Zielgruppe zugeschnitten zu sein und erleichtert das Lernen. Die formalen Aspekte des Layouts machen sich „unsichtbar“ und sind intuitiv nutzbar. Auf unnötige Effekte wird verzichtet, so dass das Material nicht überladen, sondern strukturiert und ansprechend wirkt.

(Audio-)visuelle Elemente
4

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Die (audio-) visuellen Elemente leisten spezifische formatabhängige Beiträge zur Erschließung und Anschaulichkeit des Lerngegenstandes. Grafiken, Tabellen, Fotos, Bilder und Illustrationen sind selbsterklärend und mit erkennbarem Bezug zum jeweiligen Themenfeld eingesetzt. Audiovisuelle Formate sind nicht zu lang und in einer möglichst einheitlichen Ästhetik und Struktur gestaltet. Ihre Verständlichkeit ist durch Tempo, Qualität und Kombination von Bild und Ton sichergestellt. Elemente der Augmented oder Virtual Reality funktionieren technisch einwandfrei, mit angemessener Ladezeit und sind intuitiv bedienbar.

Struktur
4

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Das Material weist eine schlüssige Unterteilung auf, sodass der Aufbau auch für die Lernenden nachvollziehbar und ein kumulativer Lernprozess sowie didaktische Anpassungen möglich sind. Die Verwendung von Schrift, grafischen und audiovisuellen Elementen unterstützt die inhaltliche Struktur des Materials in sinnvoller Weise. Bei digitalen Materialien ist die Benutzerführung intuitiv und durchgängig identisch aufgebaut. Die Lehrenden und Lernenden sind an jeder Stelle des Lernprozesses gut orientiert.

Verwendbarkeit
2

Um in diesem Kriterium die volle Punktzahl 5 zu erhalten, muss das Material die folgenden Anforderungen erfüllen:
Das Material ist leicht auffindbar, mit geringem technischen Aufwand und auch mit reduzierter Internetbandbreite nutzbar. Ein Download von spezieller Software oder eine Registrierung sind bestenfalls nicht erforderlich. Das Material kann auch auszugsweise im Unterricht genutzt werden. Besonders hervorzuheben sind offene Lizenzen, die weitreichend einsetz- und veränderbar sind. Bei schriftlichen Materialien wird die Vervielfältigung durch ein auch in Schwarz-Weiß-Tönen gut lesbares Layout ermöglicht.

Informationen zum Material auf einen Blick

Herausgeber

Unabhängiges Institut für Umweltfragen e.V. (Ufu)

Das Unabhängige Institut für Umweltfragen e.V. (UfU) ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein. Die Finanzierung erfolgt überwiegend durch öffentliche Zuwendungen, Mitgliedsbeiträge, Spenden und Projektförderungen. Ziel der Bildungsarbeit ist es, Demokratie, Umwelt- und Ressourcenschutz zu stärken und Bildung für nachhaltige Entwicklung praxisnah und wissenschaftlich fundiert zu vermitteln.

Metadaten

Autor:in
Marlies Bock, Muriel Neugebauer, Cindy Prager (UfU)
Materialformat
Methoden- / Materialsammlung
PDF Datei(en)
Buch / Broschüre
Sonstiges
Erscheinungsjahr
2025
Preis
Kostenlos
Zielgruppe
Grundstufe
Mittelstufe
Oberstufe
Berufliche Bildung
Fachbezug
Fächerübergreifend
Gesellschaftswissenschaften
Gesundheit / Ernährung
Kunst / Musik
Mathematik
Naturwissenschaften
Sachunterricht
Verbraucherbildung