Datum: 08.04.2025

Finfluencer im Fokus: Chancen und Risiken für die Finanzbildung

Das Dialogforum 2025 der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz

Welchen Einfluss haben Finfluencer:innen auf junge Menschen? Wie hängt Finfluencing mit Finanzbildung zusammen? Wie lassen sich die Angebote einordnen und mit Mehrwert an Schulen nutzen? Beim Dialogforum der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz am 8. April 2025 in Berlin haben Expert:innen und Fachpublikum unter der Titel „Gute Finfluencer? Schlechte FInfluencer?“ gemeinsam diese Fragen diskutiert. Mit dabei waren auch Vera Fricke, Teamleiterin Verbraucherbildung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) sowie Dörte Adam-Gutsch, Bildungsreferentin des Bildungsprogramms Verbraucherchecker.

Vier Personen sitzen vor einem Publikum auf der Bühne. Die Personen links und rechts außen halten ein Mikrofon in den Händen.

Quelle: DSV/Jan Zappner

Das Dialogforum

Zu den eingeladenen Speaker:innen zählten unter anderem Vertreter:innen der Verbraucherzentrale, Thomas Kehl von finanzfluss, Dr. Sabine Reimer von der BaFin und Christian W. Röhl von Scalable Capital. Dr. Jörg Kukies, Bundesminister der Finanzen, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der finanziellen Verbraucherbildung. Dass Finanzbildung eine enorme Bedeutung zukommt und es mehr Kompetenzen unter jungen Menschen, aber auch gesamtgesellschaftlich braucht, war dann auch einstimmiger Konsens der Veranstaltung. Aber wie ordnet sich Finfluencing darin ein?

Was versteckt sich hinter dem Begriff Finfluencer?

Finfluencer:innen sind Personen oder Organisationen, die in sozialen Medien Finanz-Tipps geben. Einige sind seriös, klären auf, legen ihre Quellen offen und bieten Informationen, anhand derer Follower:innen eigene Finanzentscheidungen treffen können. Daneben gibt es auch eine große Anzahl an Finfluencer:innen, die enorme Erfolgsversprechen machen, sich für ihre Anlagetipps bezahlen lassen und es an Transparenz mangeln lassen. Überprüft werden die Personen hinter den Angeboten nicht – alle, die möchten, dürfen zu Finanzthemen posten. Und da insbesondere junge Menschen viel Zeit mit sozialen Medien verbringen und oft wenig eigene Erfahrungen mit Finanzen haben, sind sie besonders gefährdet, auf unseriöse Finanztipps hereinzufallen.

Als starke Verbraucher Finanz-Tipps durchschauen

Zentrales Element des Bildungsprogramms Verbraucherchecker ist die Befähigung junger Menschen, als Verbraucher:innen reflektierte Konsumentscheidungen treffen zu können. Diesen Punkt stellte auch Dörte Adam-Gutsch beim Dialogforum heraus: Wichtig sei, selbst zu erkennen, welchen Finfluencer:innen man trauen könne und was Red Flags sind. Diese Kompetenzen müssten Schüler:innen durch verankerte Finanz- und Medienbildung in der Schule erwerben können. 

Die Bedeutung von Finfluencern für Finanzbildung

Ausgehend von den seriösen Angeboten, die es durchaus gibt, warf Vera Fricke vom vzbv die Frage auf, ob Finfluencing und Bildung gleichzusetzen seien. Bildung sei immer ein langfristiger Kompetenzerwerb, Finfluencing könne nur ein Baustein dessen sein. Zudem brauche es die richtigen Rahmenbedingungen, um als Individuum den eigenen Handlungsspielraum zu erkennen.

 

Unabhängig qualitätsgeprüfte Unterrichtsmaterialien zu Finfluencing speziell und Finanzbildung allgemein finden Sie im Materialkompass.

Mehr zum Bildungsprogramm Verbraucherchecker und die Online-Anmeldung gibt es hier.

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