Datum: 29.06.2023

Verbraucherschule konkret: Personalisierte Werbung verstehen

Wir stellen regelmäßig vor, wie Schulen aus dem Netzwerk Verbraucherschule Verbraucherbildung umsetzen. Nachmachen erlaubt.

© fancycrave - pixabay - CC0 Public Domain

Bereits zum vierten Mal ist die Gemeinschaftsschule Wilster aus Schleswig-Holstein als Verbraucherschule ausgezeichnet worden. Von Klasse 5 bis Klasse 10 ist Verbraucherbildung mit jeweils zwei Stunden pro Woche fest im Stundenplan verankert. Darüber hinaus finden sich die Themen der Verbraucherbildung auch im Fachunterricht wieder, wie beispielsweise die Frage nach dem Einfluss von Algorithmen im Informatikunterricht der 7. Klasse. 

Im Überblick

  • Thema: Algorithmen und personalisierte Werbung
  • Handlungsfelder: Medien
  • Klassenstufe: 7. Klasse
  • Lebensweltbezug: täglicher Umgang mit sozialen Medien
  • Umfang/Dauer: 10 Schulstunden
  • Methoden: Experiment zum Einfluss von Algorithmen mithilfe sozialer Medien

Herangehensweise und Umsetzung

Wie funktioniert personalisierte Werbung im Internet? Und welche Rolle spielt dabei das eigene Online-Verhalten? Mit diesen lebensnahen Fragen und einem Experiment lässt sich das Thema Internet-Algorithmen schon mit Siebtklässler:innen niedrigschwellig im Unterricht behandeln.

Lernen mit Social Media

Zu Beginn stehen die Grundlagen im Mittelpunkt: Die Schüler:innen erarbeiten, was ein Algorithmus ist, wie künstliche Intelligenz funktioniert und wie Internetplattformen und die moderne Konsumgesellschaft zusammenhängen. Darauf folgt der praktische Teil: Die Lernenden wählen eine Freizeitbeschäftigung oder eine Tätigkeit, zu der sie keinerlei Bezug haben, und tragen ihr neues Interesse ins Internet. Das heißt, zehn bis 13 Tage lang kommunizieren sie zum gewählten Thema über soziale Medien wie Facebook, Instagram und TikTok sowie über Kurznachrichtendienste wie WhatsApp. Ihre Posts und Nachrichten können sowohl Text als auch Bilder enthalten. Gleichzeitig sollen sie per Suchmaschinen wie Google Informationen zum Thema sammeln. Nach Ablauf der Projektzeit steht eine Auszählung an: Wie viel Werbung erhalten die Schüler:innen nun passend zu ihrem neuen Interesse? Die Ergebnisse des Experiments lassen sich nicht nur im Unterricht besprechen, sondern auch für die Schulgemeinschaft sichtbar ausstellen, etwa in der Mensa. 

Reflexion durch eigene Erfahrungen

Das Experiment knüpft direkt an die Lebenswelt der Schüler:innen an, die im Alltag viel Zeit in sozialen Medien und im Internet verbringen. Es ermöglicht ihnen, persönlich zu erleben, wie Algorithmen im Internet funktionieren. Indem sie sich mit einem neuen Hobby beschäftigen, können sie diesen Einfluss leichter wahrnehmen. An der Gemeinschaftsschule Wilster führte das Projekt bei den Schüler:innen zur Erkenntnis, in Zukunft vorsichtiger sein zu wollen, welche Informationen sie im Internet von sich preisgeben.

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